Dieses Gerät ist schon zwei Mal auf diesem Blog und meinem YouTube Kanal aufgetaucht. In „Frühjahrsputz, Teil 2“ haben wir es von jahrzehntealtem Schmutz befreit. Als nächstes wurde die defekte Andruckrolle mit Hausmittelchen wieder hergerichtet.
Hier war die Geschichte leider noch nicht zu Ende, denn von der elektrischen Seite her passierte erstmal nichts Gutes: Eine Sicherung brannte immer sofort nach dem Einschalten durch. Diesen Fehlern diagnostizieren und beheben wir in dem diesem Video.
Wie der Name schon sagt, damit wird es nicht getan sein. Die Fehler reihen sich leider aneinander wie bei einer Perlenkette. Mehr im nächsten Teil…
In diesem Video gebe ich einen Deep-Dive in den Motor, der sich in den 60er und 70er Jahren in nahezu jedem Bandecho aus deutscher Produktion befand. Es gab über die Jahre verschiedene Ausführungen, das Prinzip blieb aber gleich.
Der Motor gibt vielen, die sich mit Bandechos beschäftigen Rätsel auf: Warum sind hier so viele Drähte beschaltet? Wie sieht die Beschaltung genau aus? Warum kann der Motor nur zwischen zwei Geschwindigkeiten hin- und herschalten?
Dies und einiges mehr wird im Video genaustens behandelt und geklärt.
Ein neues Video auf meinem Youtube-Kanal zu diesem wundersamen, mechanischen Effektgerät aus den 60er Jahren. Es erinnert in vielen Punkten an das „DeArmond Tremolo Control“ – aber anstatt durch eine Flüssigkeit ist Licht hier die entscheidende Zutat.
Das Copicat Mk IV aus Großbrittanien wurde mittlerweile gereinigt, kleinere Schäden wurden beseitigt. Das Gerät hat nun einen deutschen Netzstecker und eine Schutzerdung des Chassis erhalten.
Das YouTube Thumbnail ist eine Hommage an mein Lieblingsalbum von Metallica – Stromschläge sind kein Spaß, also: „Avoid the Lightning“ – „Vermeide den Blitz“! Eine nachträgliche Schutzerdung alter Geräte kann hier den entscheidenden Beitrag leisten.
Mechanische Effektgeräte erfordern, anders als moderne Gerätschaften, eine regelmäßige gründliche Reinigung und Schmierung.
Vor Ostern habe ich ein Gerät auf dem Tisch, das lange gestanden hat – man könnte meinen, die Probleme sind offenkundig: Schmutz überall. Ein anderes Problem, das eventuell noch ins Geld geht, erkennt man dagegen nicht auf den ersten Blick…
Im praktischen Bühneneinsatz wäre es besser, auch die Echolette Bandechos per Fuß bedienen zu können. Die Möglichkeit einer Fernsteuerung war sogar vom Hersteller schon vorgesehen. Hierzu findet man im Original-Handbuch folgende Darstellung.
Aus dem Echolette NG 51 S Handbuch
Es ist interessant, dass hier nicht die Werbeanzeige oder die Artikelnummer für eine fertig zu kaufende „Fernbedienung“ abgedruckt wurde, offensichtlich war der „Do-it-yourself“-Gedanke bei Musikern in den 60ern noch weiter verbreitet. Auch steht hier nicht explizit etwas von einem Fußschalter; es geht nicht wirklich aus dem Handbuch hervor, was für eine Art der Fernbedienung dem Hersteller vorschwebte.
Mir persönlich schwebt etwas wie ein Expression-Pedal vor. Da es aber absolut illusorisch ist, eines mit einem (dreipoligen) DIN-Stecker zu finden, geschweige denn mit der richtigen PIN-Belegung, möchte ich so etwas gleich selbst bauen.
Ich plane ein Wah Wah-Pedal entsprechend umzumodeln, dazu aber zu einem anderen Zeitpunkt mehr. Um das Konzept zu testen, habe ich mir erstmal einen Prototyp gebaut. Da ich keine Vorbilder hierzu gefunden habe, musste ich bei Null anfangen – beziehungsweise bei dem obigen Schaubild. Ich möchte aber nicht „entweder-oder“ wie oben dargestellt, sondern beides!
Die grundsätzlichen Überlegungen
Es ist klar, dass für „Ein-Aus“ ein Schalter her muss, für „Kontinuierlich regelbar“ ein Potentiometer. Logisch ist in der Kombination, dass der Schalter das Echo ein- und ausschaltet, wenn es eingeschaltet ist, dann müsste man die Echostärke über das Poti kontinuierlich regeln können. Der Aufbau folgt also einer linearen Logik: Fernbedienbuchse => Schalter => Potentiometer
Alles fängt an der „Fernbedienungsbuchse“ an, also nehmen wir erstmal einen 3-poligen DIN Stecker und ein spezielles Kabel, das zwei Litzen und eine Abschirmung hat. Die Litzen sind PIN1 und 3, die Abschirmung ist PIN2, also die Erde.
Ich habe mich für das „Stairville DMX Cable 3Pin Black“ entschieden, dass es bei Thomann als Meterware gibt (Artikel-Nr. 409232, 0,93 € pro Meter).
Die drei Litzen des Kabels abisoliert; rechts schon an den DIN-Stecker angelötet
Im rechten Teilbild von links nach rechts in der Draufsicht: PIN1 (weiß), PIN2 (silber), PIN3 (rot).
Beim „Ein-Aus„-Szenario haben wir es mit zwei Drähten bzw. zwei PINs des DIN-Steckers zu tun, bei „Kontinuierlich regelbar“ benötigen wir hingegen alle drei Litzen und alle PINs des DIN-Steckers. Da diese drei Drähte alle durch den Schalter müssen (auch wenn hier nur zwei geschaltet werden), kommt nur ein dreipoliger Stecker in Frage, hier bietet sich der im Pedal-Bereich fast immer vorkommende 3PDT („3 Pins, Double Throw“ = 3 Pins, zwei Schaltebenen) geradezu an.
Aber wie belegt man den Schalter am besten? Ich habe hier den Stift zur Hand genommen und ein wenig Logik gespielt. Dabei herausgekommen ist folgende Konfiguration:
Erste, noch nicht ganz fertige 3PDT Konfiguration
Bei diesem Schalter sind entweder die mittlere und die obere Reihe verschaltet (und zwar immer die zwei Pins, die übereinander liegen) oder die mittlere und die untere Reihe. Also so, die einzigen beiden verbundenen Kontakte sind jeweils mit einem Kästchen umrahmt:
Links (grün) = Echo aus; Rechts (rot) Echo an
Man muss immer auch vom Löten her denken, hier ist das Problem, dass es zwischen den 9 Pins des Schalters eng zugeht. Deswegen fange ich so an, dass ich die drei Litzen von der Eingangs-Seite / von der Echolette auf eine Seite des Schalters direkt an den Rand lege (oben).
Pin 1 der Fernbedienungsbuchse muss in jeder Schalterstellung durchgereicht weden, weil wir ihn im „Ein-Aus„-Szenario gar nicht benötigen, dann aber im „Kontinuierlich regelbar„-Szenario. Deshalb überbrücken wir die linke Reihe von oben nach unten komplett mit einem Draht (man sagt dazu auch „Jumper“).
Die „grüne“ Schalterstellung ist die „Aus„-Stellung, denn PIN3 und PIN2 werden hier kurzgeschlossen (mittleres grünes Kästchen, PIN2 kommt von rechts oben über den Jumper), das Echo geht komplett zur Erde, man hört kein Echo mehr.
Die „rote“ Schalterstellung ist die „Ein„-Stellung: PIN1, PIN2 und PIN3 haben je ein aktives Bein in den roten, aktiven Kästchen.
Die überbrückten PINs des Schalters habe ich mit den Drahtenden von Kondensatoren und Widerständen erstellt, die ich immer aufhebe, wenn ich eingelötete Beinchen abschneide. Diese Drahtenden sind meist ziemlich starr und etwas dicker und eignen sich perfekt als Jumper.
Die eingelegten Jumper; noch nicht verlötet
Nun wird das Kabel vom DIN-Stecker kommend angelötet.
Die rote Litze ist im Bild noch nicht angelötet
Nun wird die zum Poti weiterführende Seite angelötet. Hier bin ich etwas vom Plan abgewichen und habe die Erdverbindung nicht Mitte-rechts angelötet sondern Mitte-unten. Das macht aber keinen Unterschied und ich habe meine drei Litzen nahe beieinander und kann sie besser zum Poti führen.
Der fertig verlötete Schalter
Nun werden die Litzen an das Poti angelötet. PIN3 ist der Schleifer, PIN1 und PIN2 gehen jeweils an eines der entfernten Enden, so wie es in der Darstellung im Handbuch ersichtlich ist. Ich habe hier noch keine Gedanken daran verschwendet, an welche Seite PIN1 und PIN2 gehen müssen; später im Wah Wah-Gehäuse muss ich mir dies noch genau überlegen, weil ich es gerne so hätte, dass das Echo beim nach vorne Treten des Pedals zunimmt und beim Zurücktreten entsprechend abnimmt.
In die Teilekiste gegriffen: 500 kOhm Poti linear
So sieht das fertige Konstrukt aus:
Die fertige Verkabelung
Um das ganze Konstrukt zum Testen wiederstandfähiger zu machen (die Drähte zwischen Schalter und Poti lassen sich wunderbar löten, sie brechen aber bei mechanischer Belastung gerne ab), habe ich es auf ein dünnes Holzbrett geschraubt.
Prototyp von unten
Prototyp von oben
Hier ist der erste Test des Prototypen.
Ich hätte es wissen können, als ich einfach in die Teilekiste gegriffen habe: Das 500k Poti ist linear, das ist nicht ideal für den Regelweg, weil so ziemlich jede hörbare Veränderung nur im letzten Drittel stattfindet. Ich werde hier ein logarithmisches Poti im fertigen Fußschalter verwenden.
Soviel zum ersten Test, für mich funktioniert das Ganze schon ziemlich gut, jetzt muss ich es in das Wah Wah-Gehäuse einbauen und ich habe auch schon ein paar Ideen für das äußere Design des Pedals.
Man möchte fast von multimorbid sprechen bei dem englischen Patienten, den ich am Wochenende wieder zum Leben erweckt habe. Ein typischer Ebay Kauf, der auf den ersten Blick schon nicht funktionieren konnte. Fehlender Jockey Arm und dann hatte noch jemand das Ausgangskabel beschnitten.
Zum Glück hatte der Patient ansonsten keine innerlichen Verletzungen – trotzdem wurde die Reparatur zur Freestyle-Operation: KFZ-Teile wurden auch verwendet!
Im zweiten Teil der „What’s inside“-Reihe bleiben wir beim Markenzeichen „Echolette“. Jedoch, verglichen zu den Geräten im letzten Teil, ca. 10 Jahre in der Zukunft.
Die Firma Klemt wurde 1969 an Dynacord verkauft und für einige Jahre wurden Bandechos noch unter der Bezeichnung „Echolette“ auf den Markt gebracht – ohne den „Klemt“-Firmennamen und auch nicht unter dem „Dynacord“-Logo.
Ganz anders als im Falle der NG 51 S, der E 51, der Dynacord Super 61/65 Geräte, die auf Ebay und anderen Plattformen grundsätzlich als „Rarität“ und „selten“ angepriesen werden, von denen man aber jede Woche drei neue angeboten bekommt (überlegt überhaupt noch jemand, was „rar“ bedeutet oder meinen die Verkäufer, dass sie selten betriebsbereit sind?) – die Echolette SE 251 ist tatsächlich ein seltenes Teil! Man findet sie nicht sehr häufig. Aber was sagt das genau aus?
Sind sie so gut, dass sie niemand verkaufen möchte? Waren sie so „alltäglich“, dass sie niemand aufgehoben hat? Waren sie gar so schlecht, dass sie niemand mehr wollte? Oder sind einfach nicht mehr viele auf dem Markt, weil sie schon optisch nicht mehr so „sammelwürdig“ waren wie die güldenen Vorgänger? Wer weiß das schon…
Wir schauen jetzt erst einmal in eine dieser seltenen Echoletten, die kaum jemand kennt. Übrigens: Wenn Sie eine Kopie eines Schaltplans für die SE 251 oder die SE 200 / SE 300 Serie besitzen, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kontaktieren könnten. Ich suche nämlich händeringend danach.
Heute führen wir eine „Schönheits-OP“ an einer 70er Jahre Echolette aus. Denn das Gerät funktioniert grundsätzlich, nur der Wippschalter leuchtet nicht mehr.
Schaltbild des beleuchteten Wippschalters
Ansichten des defekten Schalters
Das nicht mehr funktionierende Glühlämpchen. Auf den ersten Blick sah der Vorwiderstand schon verdächtig aus. Die Lötpunkte lassen auf eine alte Reparatur schließen
Auf der Unterseite werden die Kontakte für das Lämpchen von den Schaltwippen abgegriffen
Der Abgriff erfolgt über die mittleren Kontakpfosten und die aufgesteckten Federchen