Überblick Bandschleifen für Klemt Echolette und Dynacord Bandechos

In dieser kleinen Rückschau werfen wir einen Blick darauf, was für Bandschleifen herstellerseitig über die Jahre für die Geräte angeboten wurden und was es für generelle Unterschiede gab.

Informationen aus Preis- und Zubehörlisten

In den Orchestergeräte-Katalogen der ersten Jahre scheinen keine Zubehör-Bandschleifen aufzutauchen. Da meine Sammlung hier aber nicht vollständig ist, stelle ich diese Beobachtung unter Vorbehalt.

In Preislisten und Katalogen in der zweiten Hälfte der 60er Jahre finden sich aber Bandschleifen zum Kauf. Zu allen hier abgedruckten Ausschnitten aus Preilisten finden Sie die vollständigen Dokumente im Downloadbereich.

In 1966 verkauft Dynacord AGFA PE 31 Bandschlaufen für seine Bandechos. Es ist zu beachten, dass derselbe Bandtyp sowohl für die Röhrenecho Linie „Echocord Super“ als auch für die in 1966 noch ganz frische „Echocord Mini“-Reihe (volltransistoriert) angeboten wird. Das sollte sich bald ändern.

Bei AGFA PE 31 handelt es sich um ein ganz normales Langspielband des Herstellers AGFA. Absolute Brot-und-Butter-Serie, hier eben nur als 51 cm Bandschleife vorkonfektioniert.

Dynacord Zubehör-Preisliste 1966: Agfa PE31

Zwei Jahre später unterscheidet Dynacord bereits Bänder für seine Röhrengeräte Echocord-Super und Echo-King auf der einen Seite (weiterhin AGFA PE 31) und einem nun neu eingeführten Typ DES 299 als „Hochleistungs-Band“.

Dynacord Zubehör-Preisliste Z68 (1968)

Theoretisch ist die Bezeichnung „Echocord Super“ in 1968 ambivalent, da hier auch das Echocord Super 75 herauskam (das erste „Super“, das keine Röhren mehr hatte). Allerdings hat die Preisliste 68 eine Gültigket ab Januar des Jahres. Das Super 75 kam jedoch erst auf der Musikmesse des Jahres 1968 auf den Markt. Es ist nicht klar, ob dies die Hannovermesse oder die Musikmesse in Frankfurt war, beide waren jedoch zwischen März und Mai. Deswegen ist in der obigen Preiliste „Echocord Super“ wohl das Echocord S65.

DES 299 scheint aber auch für die dato schon vorliegenden Echocord Mini Transistorgeräte empfohlen zu sein.

Im Folgejahr hat sich hieran nichts geändert.

Dynacord Zubehör Preisliste Z69 (1969)

Echolette setzt im selben Jahr 1969 auf BASF– und AGFA-Bandmaterial, man beachte die erheblichen Preisunterschiede. BASF scheint die günstigere Wahl gewesen zu sein.

Echolette Preisliste 1969
AGFA Spezialtonbandschleife mit Echolette-Branding (unklar ob auch hier AGFA PE 31 dahinter steckt)
Die BASF-Variante kam auf Karton aufgesteckt, bei AGFA gab es ein Plastikkästchen

In den 70er Jahren stellt Dynacord komplett auf das Eigen-Branding um. Der eigentliche Hersteller der Bänder und das Bandmaterial werden nicht mehr explizit genannt.

Im Weiteren bietet Dynacord DES 299 für alle Transistor-Geräte an, DES 255 für die älteren Röhren-Echos.

Aus dem Dynacord Katalog 1967 und 1977

Daneben besitze ich aber die Verpackung eines Dynacord PE 21 LP, das laut Aufdruck ebenfalls für die alten Röhrengeräte konzipiert war. Da „PE 21“ eine AGFA-Bezeichnung ist, könnte es sch um ein Übergangsband aus den ganz frühen 70ern handeln (vor DES-255):

Für Echo-King und Super 61 – 65: AGFA PE-21 LP

Bei Echolette wird es passend zu den 70er Jahren „bunt“ – unterschiedliche Fabcodes der Verpackungen deuten auf unterschiedliche Anwendungsgebiete:
„Gelb“ für die alten Röhren-Echos NG51 und E51, „Grün“ für die bereits im Hause Dynacord entwickelten neuen Transistorgeräte.

Echolette Preisliste 1976: „gelb“ und „grün“

In 1977 kommt mit „orange“ noch ein eigenes Produkt für das Echo 200 hinzu. Dies war nötig, da Echo 200 eine 66 cm Bandschlaufe verwendet.

Echolette Preisliste 1977: Hinzu gesellt sich „orange“, mit einer exotischen Länge von 66 cm

Anschauungsmaterial

Abschließend noch ein paar Beispiele der genannten Produkte aus meiner Sammlung.

Detailansichten. Auf die Bilder klicken für Vergrößerung:

15 Gedanken zu „Überblick Bandschleifen für Klemt Echolette und Dynacord Bandechos

    • Hi,
      thank you!

      Unfortunately I don’t have these disks and to my knowledge, nobody has them for sale.
      But a friend has succesfully used the inner magnetic disk from an 8 inch computer diskette for his Echocord Studio.

      We will try to have an article on this website soon about this.
      Best regards,
      Tim

  1. Hallo,

    Ich suche eine Ersatzbandschleife für das Echo von einem Dynacord Eminent 200.
    Im Hifi Archiv hab ich die Bezeichnung EC100 für das eingebaute Tapedelay gefunden.

    Mit Besten Grüßen Florian

    • Hallo Florian,

      das Gerät hat die klassische 51cm Bandschleife. Wie auch Dynacord Echocord Super und Mini.
      Es gibt da verschiedene Händler im Internet, wobei ich zu deren Qualität nichts sagen kann.
      Ich kann die Bandschleifen aber auch herstellen, schreib mir bitte einfach eine E-mail an: info@bandecho.de

      Grüße,
      Tim

  2. Hi Tim, super tolle Seite. Hab Dank ihr meinen alten Eminent und Superchord S65 wieder zum laufen gebracht. Bei einem Freund ist mir aufgefallen, dass seine Bandschleifen (ca 10 Jahre alt fertig konfektioniert gekauft) sich lauter und cleaner anhören, als meine selbst geklebten aus Agfa Pe41. Hast du eine Empfehlung für Bandmaterial? Ich hab ne Cutter Box und könnte selber schneiden. Grüße Felix

    • Hallo Felix,

      hast Du die Bandschleifen Deines Kumpels auf Deinem Bandecho getestet? Oder haben sie sich auf seinem Bandecho lauter und weniger rauschend angehört? Ich frage nur, weil es auch am Gerät liegen kann, wenn es mehr rauscht und die Aufnahmelautstärke offenbar leiser ist.

      Als Bandmaterial habe ich selbst in den meisten Fällen Neuware genommen, die es zum Beispiel bei Thomann gibt. Du kannst mal hiermit experimentieren:

      https://www.thomann.de/de/atr_magnetics_echo_tape.htm

      Oder damit:
      https://www.thomann.de/de/rtm_lpr_35_1_4_549m_trident.htm

      Das Agfa PE41 ist sogenanntes „Doppelspielband“, das ist nur halb so dünn wie zum Beispiel Agfa PE31 („Langspielband“) – das wurde damals bei Dynacord für die Bandschleifen verwendet. Solche Doppelspielbänder hat man verwendet, weil man da doppelt so lange aufnehmen konnte als mit dem Langspielband. Durch die reduzierte Dicke hat ganz einfach doppelt so viel Band auf eine Spule gepasst. Das war also für „Sparbrötchen“, Aufnahmequalität war da nicht das wichtige Thema…und so hört es sich dann leider auch an.

      Die Thomann Bandtypen (vor allem das RTM) sind viel, viel dicker, was sich auch in den Aufnahmeeigenschaften niederschlägt. Wenn Dein Kumpel seine Bandschlaufen zufälligerweise vor 10 Jahren bei Thomann gekauft hat, dann kann ich Dir versprechen, dass die aus solch einem Band (vermutlich ATR) hergestellt wurden.

      Viele Grüße,
      Tim

      • Hey Tim,

        vielen Dank für deine Antwort.
        Nein wir haben beide Echos und beide Bänder miteinander verglichen und jeweils getauscht.
        Das Band hat einen großen Einfluss, wie auch die ECC82 als Röhre für den Löschkopf.
        Mittlerweile funktioniert mein Echo 1A dank einer Elko Kur, mit Hilfe deines HV und Koppel Videos habe ich mal die Koppel Kondensatoren durchgecheckt, das sind allerding tolle Wima TTF’s da muss nur wirklich raus, was Stunk macht.
        Mein Freund hat dann noch seine Tonköpfe entmagnetisiert (sein Bruder ist Hobby Band Techniker) dadurch wurde es nochmals etwas brillianter.

        Danke für die Bandempfehlung und die tolle Seite!
        Das PE41 muss ich dann vor vielen Jahren mit der PE31 verwechselt haben. Bei Kleinanzeigen wurde mir aber von den 60er Jahre Bändern abgeraten, da sie wohl das schmieren anfangen – und zu 80/90 Maxell Band geraten.

        Grüße, Felix

  3. Hi Tim,

    ich habe das ATR Band für Echos mal ausprobiert und bin ganz schön enttäuscht (nicht von dir) aber das Tape ist zu Beginn noch recht gut, lässt aber super schnell nach und das Echo zerrt recht schnell.

    Als nächstes würde ich mal das RTM versuchen.

    Das Superchord habe ich soweit überholt (alle Elkos) die Wima TFF habe ich auf Raten eines Freundes erhalten und nicht prophylaktisch getauscht.

    Grüße, Felix

    • Hallo Felix,

      tut mir leid zu hören. Siehst Du an den Bändern irgendwelche Abriebserscheinungen? Wie sehen die Kopfspiegel der Tonköpfe aus (Du kannst mir gerne mal ein Foto schicken an meine Mailadresse).

      Viele Grüße,
      Tim

  4. Hallo,
    bin mir nicht sicher, ob das überhaupt hierher passt?

    Ich habe in den 1970er ff. Jahren u.a. mit Dynachord-Verstärker, Hohner Lesli-Orgelkabinet ORT/OAB, Echocord Super 75 und Mikrofon DD 500 “ usw. „Musik gemacht“.
    Habe mal wieder die alten Gerätschaften in Betrieb genommen und festgestellt, dass beim Echocord Super 75 der Hall zwar vorhanden ist (auch die Echostärke-Anzeige zeigt Pegel an), dass Echo selbst ist aber nicht mehr vorhanden/zu hören. Das Band wird ganz normal angetrieben/bewegt.
    Die Reglerstellungen und den Schieber verändern bringt keine Abhilfe.

    Bei meinen Instandsetzungsversuchen bin ich auf folgende Fragen gestoßen:

    Frage 1:
    Internet-Info: Beim DES 299 soll die glatte spiegelnde Seite des Bandes nach außen, die nicht spiegelnde etwas brauner wirkende Seite nach innen zu den Tonköpfen
    Beim meinem noch vorhandenen Original-Band DES 299 ist der Klebestreifen auf der Innenseite, der Klebestreifen „rutscht“ also über die Tonköpfe.
    Ist das so korrekt, soll das tatsächlich so sein?
    Für eine Bestätigung (innen“) bzw. den Hinweis, dass der Klebestreifen auf die „glänzende Bandseite“ gehört wäre ich dankbar.

    Frage 2:
    Das Dynacord DD-500 hat am Mikrofon eine „Kleintuchel“-Verbindung und am Kabelende einen DIN-Stecker 3-polig.
    Das eigentlich am Echocord Super 75 angeschlossene Mikrofon möchte ich probeweise an den Mikrofoneingang meines Yamaha-Keyboard anschließen (Mono-Klinkenbuchse 6,35 mm) anschließen.
    Im DIN-Stecker ist die Schirmung auf Stift 2 und auf den Stiften 1 und 3 liegt jeweils eine Kabelader.
    Wie bringe ich die beiden Signale des Mikrofons – die auf Stift 1 und 3 liegen . auf den nur „Mono“- Klinkenstecker?

    Internetvorschlag: 1 und 3 einfach mit der Spitze des Klinkensteckers verbinden (Brücke im Stecker).
    Thomann rät das vorhandene Kabel einfach gegen ein Kabel mit „Kleintuchel“ am Mikrofon und „Monoklinkenstecker“ am anderen Kabelende auszutauschen (ca. 30 €).
    Wer hat Erfahrungen damit bzw. kennt die Lösung?

    Für den Moment freundliche Grüße und großen Dank für „bandecho.de“
    sendet
    Dieter

    P.S.
    Bei Thomann findet man die Firma „Echo Fix“ aus Australien (Bandgerät).
    Auf der Internetseite wird die Lieferung von quasi Original Bandschleifen für das „Echocord mini“ angeboten (passend auch für Echocord Super 75 /76.
    Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Bandschleifen und den Zollformalitäten (zu empfehlen)?

    • Hallo Dieter,
      ich versuche mich mal an der Beantwortung der Fragen (die sehr gut hierher passen!):

      Zu Frage 1:
      Der Klebestreifen darf nicht auf der Seite sein, die über die Tonköpfe gleitet.
      Es ist richtig, dass bei den Geräten teilweise sogar ein Aufkleber drauf war, auf dem Stand „Glanzseite nach außen“.
      Das galt aber tatsächlich nur für das Original-Bandmaterial, weil das auf beiden Seiten bräunlich war, nur außen etwas glänzender als auf der
      magnetisierbaren Seite. Bei aktuell neu kaufbarem Material gibt es in der Regel nur noch die magnetisierbare Seite mit einem eventuell schwach glänzenden Braunton, die Außenseite ist dagegen meist matt und eher ins Schwarze gehend.
      Lange Rede, kurzer Sinn – die Seite mit dem Klebestreifen gehört nach außen.

      Ob das das einzige Problem war, müsste man dann sehen, wenn das Band umgedreht ist. Ich kann gerne zum Testen auch eine oder mehrere neue Bandschlaufen zusenden, auch unterschiedliches Bandmaterial ist zum Testen möglich. Bitte anfragen unter info@bandecho.de.

      Was beim Echocord Super 75 aber immer wieder zum Problem wird ist, dass die Anschlussdrähte des Aufnahmekopfes kaputt gehen, denn der lässt sich ja über die Schiene hin und her bewegen. Da kommt es gerne mal zum Kabelbruch. Deshalb würde ich den Aufnahmekopf mal mit einem Ohmmeter durchmessen, er sollte ca. 90 Ohm anzeigen. Natürlich kann auch der Wiedergabekopf ein Problem haben, wobei das hier seltener ist, weil dieser ja stationär ist.

      Zu Frage 2:
      Ich kenne mich leider mit den Mikrofonen selbst zu wenig aus. Aber das hört sich ja erstmal so an, als ob das DD500 ein symmetrisches Signal erzeugt, das dann auf Pin 1 und 3 gelegt wird.
      Wenn man diese beiden Pins brückt (ob am Stecker im Mikrofon oder dann am anderen Ende innerhalb der Mono Klinke ist egal), dann löschen sich die beiden gegenphasigen Signale vermutlich weitestgehend gegenseitig aus.
      Die Frage ist, ob man dann nicht besser nur die Masse Pin 2 auf den Kragen der Mono-Klinkenbuchse legt und nur entweder Pin 1 oder Pin 3 auf die Klinken-Spitze. Ich glaube das macht mehr Sinn, aber vielleicht kann hier ein anderer Leser nochmal etwas dazu sagen.

      Zu Echofix:
      Ich habe bei Echofix in Australien schon etwas bestellt, allerdings nicht diese Bandschleifen. Ich meine bei mir waren es verschiedene Ersatzteile für ein Echoplex Echogerät. Die Abwicklung war total problemlos und die Lieferung (per DHL) auch sehr schnell (muss Luftpost gewesen sein). Ich habe keine Erinnerung, wie das damals mit den Einfuhrmodalitäten war. Aber ich habe schon viele Dinge aus dem Nicht-EU-Ausland bestellt und meine Erfahrung ist: Wenn der Versender im Ausland die Zolldokumente richtig ausfüllt (was hier gegeben ist), dann hat man in der Regel gar keine Scherereien und bekommt die Ware direkt an den Briefkasten geliefert. Unter 150€ Bestellwert fallen normalerweise auch keine Zollgebühren an. Einfuhrumsatzsteuer muss man denke ich aber dennoch zahlen, die Abwicklung macht in der Regel immer der Versanddienstleister. Ich hatte es 1x bei einer Bestellung aus UK, dass der Versanddienstleister nicht nur die von ihm vorgeleistete Einfuhrumsatzsteuer von 19 (?) % wiederhaben wollte, sondern auch eine Bearbeitungsgebühr von ein paar Euro.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man bei Echofix bestellt, dann wird man sehr sicher keine Rennerei haben, aber die Einfuhrbestimmungen werden sicherlich Nebenkosten verursachen, die der Verkäufer natürlich nicht ausweist, weil sie mit ihm nichts zu tun haben.

      Zu der ganzen Sache möchte ich aber auch sagen, dass ich die Diskussionen über das korrekte Bandmaterial in fast allen Fällen für unnötig halte. Das Band, was Dynacord damals verkauft hat, war kein Nobelband, sondern allereinfachste Massenware. Auch ist das S75 ja kein HiFi-Gerät, das einen sehr großen Frequenzumfang hätte, was speziell formulierte Bandmaterialen erfordern würde. Auch so Dinge wie standardisierte Aufnahme- und Wiedergabeentzerrung hatten die Echogeräte in der Regel nicht, durch Bauteilalterung sind die Parameter heute meist ohnehin nicht mehr so, wie als das Gerät aus der Fabrik kam. Es gibt also hier kein Richtig oder Falsch, man kann da einfach die Ohren entscheiden lassen.

      Der Hinweis von Echofix auf der Webseite, dass die meisten Reparaturen an Geräten mit falschem Bandmaterial in Zusammenhang stehen, halte ich persönlich eher für Fragwürdig. Da hätte der Werbetexter von Echofix noch ein paar Sätze mehr hinzuschreiben müssen, wie er diese doch eher steile Aussage inhaltlich begründet.
      Ich würde deshalb erstmal dazu raten, das Bandmaterial zu testen, was man in Deutschland einfach bekommen kann. Wenn das nicht gefällt, dann kann man immer noch zu Importen greifen.

      Beste Grüße,
      Tim Frodermann

      • Hallo Tim,

        vielen Dank für Deine umfängliche Antwort! Leider komme ich erst jetzt dazu, Dir zu antworten (ist dafür etwas länger geworden).

        1.) Die letzten Magnetbandschleifen DES 299 habe ich, nach meiner Erinnerung, in den 1970 er Jahren direkt in der damaligen Dynacord-Vertretung in Frankfurt gekauft (oder auch bei der Vertragswerkstatt Harald Abrech in Gießen am „Dach-Cafe“) und waren wohl deshalb im Original (außen hochglänzend gelblich- braun und innen grau-schwarz, mit eigentlich unverwechselbarer total matter Oberfläche auf der Innenseite).
        Gemäß Original-Bedienungsanleitung (bandecho.de) des Super 75 soll ja die matte Seite nach innen, auf den Tonköpfen aufliegen. Wieso sich bei meinen vermutlich Original-Bändern der Klebestreifen innen befindet und damit zwangsläufig über die Tonköpfe rutscht, ist mir ein Rätsel.
        Soweit ich mich erinnere, hatte ich vor Jahren auch schon einmal probeweise beide Bandseiten zu den Tonköpfen hin eingelegt, für „meine Ohren“ aber ohne spürbaren Unterschied im Echoklang.
        Wenn das Gerät wieder „Echo liefert“ komme ich bezüglich Bandanfertigung nochmal auf Dich zu.
        Nur mit der Hall-Funktion (unrepariert) bringt ein neues Band wohl nichts, da auch mit dem vorhandenen gebrauchten Band wohl eigentlich irgendwie so etwas wie ein Echo zu hören sein sollte, wenn auch leise oder verzerrt oder sonst wie!

        2.) Den Test mit dem Tonkopf gemäß Deinem Hinweis werde ich probieren. Um weiter das Mikrofon nutzen zu können, möchte ich dies erst erledigen, wenn ich das Mikrofon dann auch „mit dem Adapter“ am extra Mikrofoneingang des PSR-SX 600 benutzen kann. Dann kann ich mich ohne Zeitzwang der Instandsetzung des Super 75 widmen bzw. dies veranlassen und auch Deinen Vorschlag ausprobieren. Soweit die Unterbrechung außerhalb des Tonkopfgehäuses wäre, sollte dies kein Problem werden, beim Tonkopfinneren aber wohl schon, oder?

        3.) Bezüglich der „Verdrahtung“ eines Adapters (DIN 3-polig auf Klinke 6,3 mm mono) könnte die Werksangabe von Firma Cordial zu deren Adapter XLR auf Klinke mono eine Hilfe sein. Dabei sind m.E. Pin 1 und 3 im „XLR-Stecker (!)“ bzw. der XLR-Buchse zusammengelegt (Abschirmung und „Ader-minus“ des Mikrofonkabels auf Masse des Klinkensteckers) und „Ader-plus“ des symmetrisch beschalteten Mikrofonkabels liegt auf der Spitze des Klinkensteckers [vgl. https://www.cordial-cables.com/de/produkte/ccm-fpeinmal%5D.

        4.) AKTUALISIERUNG zu den Punkten 1.) bis 3.):
        Das Echo ist wieder da!
        Damit wäre zumindest die Notwendigkeit bezüglich „Betreiben des Mikrofons am Keybord-Mikrofoneingang“ erst einmal hinfällig geworden. Auch die Adapteranfertigung könnte ich erst einmal zurückstellen.
        Möglicher Grund, warum das Echo wieder funktioniert:
        Im Internet wird erwähnt, dass man die Funktion von Tonköpfen in eingebauten Zustand einfach mit z.B. einem batteriebetriebenen Rasierapparat testen könne. Die vom Rasierapparat erzeugte Störstrahlung sei bei funktionierenden Tonköpfen aus den Lautsprechern zu hören. Habe also den Rasierapparat einige Male mit kreisenden Bewegungen in die Nähe der Tonköpfe gehalten, gehört habe ich dabei aber aus den Lautsprechern absolut nichts.
        Meine Folgerung hiernach: Tonköpfe defekt oder die Tipps sind Schwindel/Unfug!
        Also habe ich das Magnetband wieder in das Super 75 eingelegt (diesmal Klebestreifen nach außen) und Tonkopfmetallabdeckung sowie die Gehäuseabdeckung angebracht.
        Nach dem Einschalten der Lesli-Kombination und des Super 75 war auf wundersame Weise das Echo wieder zu hören!
        Vielleicht hat sich ein lange vorhandener „Wackelkontakt“ selbst repariert oder der Rasierapparat hat tatsächlich ein Wunder bewirkt.
        Überlegung: Könnte der Rasierapparat „nebenbei“ die Tonköpfe entmagnetisiert haben und demnach die magnetisierten Tonköpfe die Fehlerursache gewesen sein?
        Jedenfalls bin ich froh darüber, dass für den Moment kein weiterer Handlungsbedarf besteht.
        Bleibt abzuwarten, ob das Echo dauerhaft wieder funktioniert. Vom Klang her, hört es sich jedenfalls so an wie in alten Zeiten!

        [Anmerkung: Nochmals Danke für das Angebot bezüglich der Bandschleifen! Falls das Echo dauerhaft wieder funktioniert, würde ich gerne einmal bei „Thomann“ bestellen (dann wäre diesbezüglich für die Zukunft ausgesorgt).
        [„https://www.thomann.de/de/rtm_lpr_35_1_4_270m_trident.htm“ und „https://www.thomann.de/de/rtm_splicing_tape_blue.htm“. Dem ATR Magnetics Echo Tape ist wohl nur ein Klebestreifen beigefügt und die Qualität wird im Internet (auch auf bandecho.de) ja zudem als nicht besonders gut bezeichnet.]

        Für den Moment herzliche Grüße
        Dieter

        P:S:

        Bei bandecho.de ist u.a. auch die Anleitung bezüglich meiner „Hohner Electravox“ aufgeführt. Mit dem 1967 bei Waldemar Witt in Nürnberg (der hatte auch Röhren aller Art) gekauften „Dynacord Favorit K501 und dem später hinzugefügten Echocord mini“ für die damalige Zeit eine prima Zusammenstellung. Dank bandecho.de habe ich jetzt wieder alle Anleitungen dazu komplett.
        Zu der von mir Anfang der 1970 er Jahren selbst gebauten „Dr. Böhm CnT 8“ [https://www.jvm-music.nl/boehm-world/nt] fehlen mir seit einem Umzug leider sämtliche Bau- und Bedienungs-Unterlagen (selbst „analogorgel.de“ bietet m.E. keine „ehrlichen“ Angebote dazu). Bspw. Hammond ist in aller Munde. Wären nicht zur damaligen Musikwelt gehörende Akteure wie Dr. Böhm, Wersi, Hohner, Philips Philicorda, Wurlitzer, Farfisa, Elka usw. sowie deren Technik und zugehörige Unterlagen auch bei bandecho.de von Interesse? Sie standen ja oftmals am Anfang der „Kette vom Verstärker zu den Lautsprechern“?

        Zu Folker „Bobby“ Staedel in Linsengericht wäre es von hier aus nur eine knappe Autostunde zu fahren gewesen. Leider ist er gemäß bandecho.de schon seit 3 Jahren verstorben. Er fehlt! Ist Dir bekannt, ob er seine Werkstatt und seine Erfahrungen an einen „Vintage-Freund“ weitergegeben hat?

        • Hallo Dieter,

          gut dass das Echo wieder funktioniert!
          Ich hatte das bei einem S75 auch mal, dass es nur in bestimmten Schiebepositionen des Schlittens funktioniert hat. Sprich: Der Wackelkontakt, der vorhanden war, ist nicht in jeder Position des Aufnahmekopfes aufgetreten. Vielleicht handelt es sich um einen Kabelbruch irgendwo in der Isolierung des Drahtes, der eben nicht in jeder Position zu einem Kontaktverlust führt.
          Am besten nochmal prüfen, ob das Echo in jeder Position vorhanden ist.

          Da ich seit meinen frühen 20er Jahren Vollbart trage, kenne ich mich mit (Elektro-)Rasierern nicht wirklich aus und habe auch keinen mehr. Wenn der Motor in dem Rasierer mit Wechselspannung betrieben wird, dann hat das eventuell ähnliche Auswirkungen wie eine Entmagnetisier-Drossel, aber sicherlich nicht so effektiv. So eine Drossel ist für ca. 20€ zu bekommen.
          Ich hatte es selbst noch nicht, dass ein Kopf so magnetisiert war, dass er gar nichts mehr aufgezeichnet oder wiedergegeben hat – deshalb kann ich hier nichts zu sagen.

          Das blaue Band von Thomann ist gut, auch das Bandmaterial. Ich habe hier mal eine Anleitung erstellt:
          https://download.bandecho.de/Dokumente/Bandschlaufen-erstellen_Making-tapeloops.pdf

          Ich kann aber nur dazu raten, auf eine Schnittlehre dazu zu kaufen, bei Thomann gibt es die einfache:
          https://www.thomann.de/de/splicit_tape_splicing_block_1_4.htm

          Einfach ohne Durchschneiden und Kleben geht zwar sicher auch, aber vermutlich nicht so genau.

          Zu den Unterlagen:
          Dr. Böhm und Hohner würden auf bandecho.de sicher auch gut passen, zu Hohner habe ich ja auch schon einiges.
          Da die Sammlung aber ansonsten unübersichtlich wird, habe ich mich auf die Hersteller aus Deutschland beschränkt.

          Zu allem anderen müsste man eigentlich eine separate Homepage machen. Aber es stimmt schon, gerade Farfisa war in den 70ern auch sehr stark, man sieht diese Geräte
          auch immer wieder bei den „Krautrock“-Bands der 70er.

          Es hängt auch immer etwas davon ab, was für Dokumente ich bekommen kann. Leider musste ich fast alles kaufen, was ich hier ausstelle an Dokumenten – manches davon auch zu schmerzhaften Preisen.
          Aber was tut man nicht alles 🙂

          Zu Bobby:
          Ich weiß sicher, dass Bobby keinen „Lehrling“ in dem Sinn hatte. Ich kenne aber Leute, denen er vertraut und über die Jahre den ein oder anderen Trick aus dem Nähkästchen beigebracht hat.
          Seine Werkstatt wurde in alle Winde verkauft, die hat auch keine Einzelperson bekommen.

          Viele Grüße,
          Tim

          • Hallo Tim,

            nach langer Pause möchte ich doch noch mal wieder eine Fortschrittsmeldung schicken!
            Zunächst noch vielen Dank für die bisherige Hilfe, insbesondere auch für die Anleitungen im Zusammenhang mit der Anfertigung von Magnetbandschleifen (waren eine prima Unterstützung).

            Aktueller Stand:

            Das Echo des Super 75 ist weiter verfügbar, gefühlt ist es aber eher höhenlastig, was sich auch mit anderen Reglereinstellungen nicht ändert.
            Also habe ich mir von Dir empfohlene „Zutaten“ für die Herstellung von Magnetbandschleifen besorgt, um es einmal mit einem neuen Band zu probieren (das jetzt verwendete Band ist ja bereits ca. 50 Jahre alt – so schnell vergeht die Zeit).

            Meine erste Erfahrung:
            Ohne Brille, den hellen Fettstift und eine Schnittlehre wird das nichts, mit der Bandschleifenherstellung.
            Teile nachgekauft!

            Zweite Erfahrung:
            Ablängen des Bandes nach Deiner Anleitung und Zusammenfügen mit der Schnittlehre funktioniert gut.
            Das Band verrutscht mir beim Anbringen des Klebstreifens innerhalb der Schnittlehre (Abhilfe: Die Bandseiten mit Klebestreifen in der Schnittlehre fixiert.).
            Trotzdem: Den Klebestreifen so einkleben, dass die Stoßstelle zusammen bleibt und gleichzeitig den Klebestreifen ohne seitlichen Überstand exakt in die Führung kleben, ist eine Herausforderung.

            Dritte Erfahrung:
            Nach mehreren Versuchen sind die angefertigten Bänder nahezu perfekt (auf der Magnetbandrolle und der Klebestreifenrolle ist ja, Thomann sei Dank, genügend „Übungsmaterial“ vorhanden).

            Nach mehreren Versuchen in vergangenen Tagen ist es mir also heute gelungen, einige brauchbare Bandschleifen herzustellen.
            Probiert im Echogerät habe ich sie aus Zeitgründen allerdings noch nicht.
            Bin mal gespannt, ob sich am Klang des Echos mit einer der neuen Bandschleifen „hörbar“ etwas ändert!
            Sobald ich es ausprobiert habe, werde ich mich dazu kurz melden.

            Für den Moment jedenfalls nochmals vielen Dank und herzliche Grüße

            Dieter

            Übrigens, falls Du es noch nicht kennst, schau doch mal rein!
            http://www.magnetbandmuseum.info/magnetband-zubehoer.html

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