Zum heutigen Sonntag möchte ich diesen Schnappschuß teilen. Ein Bild, das bei vielen älteren Musikern aus dem Südwesten Erinnerungen hervorrufen dürfte. Ein Gruppenfoto zweier Legenden sozusagen:
Dynacord Echocord Super 61 aus dem Stuttgarter Traditions-Musikhaus Radio Barth (1878 gegründet, 1966 an den Rotebühlplatz umgezogen, Geschäftsaufgabe 1995).
Den unflätigen Titel möge man mir verzeihen. „Schwaben-Echo“ hätte es als Titel natürlich auch getan…das gab es auch mal, war aber etwas ganz anderes :-).
Ich habe in Schweden eine NG-51 gefunden, die auf den ersten Blick eigentlich ganz gewöhnlich aussieht, bei genauerem Hinsehen aber einige Besonderheiten aufweist.
Bereits auf der Vorderseite fällt ins Auge, dass unter dem Klemt Echolette-Logo das – S – Symbol fehlt. Dies kennen wir bereits von der Echolette NG-4 und von der NG-41. Ich habe in einem Beitrag auf dieser Homepage vor einiger Zeit zu dem Hintergrund der Bezeichnung -S- geschrieben und ich denke, hier sind wir auf der richtigen Spur: Dieses frühe Gerät ist aus einer Zeit, als es noch keine NG-41 gab und die Firma Echolette noch nicht auf die Unterscheidung zwischen Basis-Gerät und Profi-Gerät („Super“) gekommen ist.
Auch die Seriennummer zeigt an, dass wir es mit einer sehr frühen Ausgabe zu tun haben: Wir finden hier das allererste Typenschild-Modell ohne Firmenadresse und eine Seriennummer, die sich relativ gesehen nur unwesentlich von den Vorgängern NG-2 bis NG-4 unterscheidet.
Das Chassis zeigt an verschiedenen Stellen an, dass es sich um den ursprünglich für die NG-4 entwickelten Komponententräger handelt. Genau genommen sieht das Gerät, wenn man es aus dem Goldkäfig herausholt, im Inneren genauso aus wie die schwarze Echolette aus dem Jahr 1960. Beide Modelle dürften in denselben Wochen das Fertigungsband bei Klemt verlassen haben – der Motor der schwarzen Echolette ist ein paar Wochen älter, ein paar Monate älter ist hingegen der Motorkondensator dieser NG-51 (siehe folgendes Bild). Beide Geräte dürften aus dem Frühjahr des Jahres 1960 stammen.
Ein untrügliches Zeichen, von wem das Chassis stammt: Wir sehen im folgenden Bild den Haltebügel für das Haller Relais der NG-4:
Das wäre aber alles noch kaum der Rede wert, wenn es nicht noch eine andere Besonderheit gäbe, die die Vermutung aufkommen lässt, dass Klemt für die neue NG-51 noch so gut es geht alte Bauteile der NG-4 aufbrauchen wollte. Mangels Zweitexemplar bleibt das – wie immer – aber zu diesem Zeitpunkt ein kleines bisschen Spekulation.
Der Hilfsträger an der Rückseite des Trafos, an dem die Netzbuchse, der Spannungswahlschalter und der Sicherungshalter befestigt sind, ist bei diesem Gerät erheblich breiter. Dies liegt daran, dass die Netzbuchse waagerecht eingebaut ist und nicht wie später senkrecht.
Ein Vergleich mit einem späteren NG-51 Träger verdeutlicht den Unterschied.
Netzbuchse, Spannungswahlschalter und Sicherungshalter sind hier auch noch in genau umgekehrter Reihenfolge wie später angeordnet!
Zuletzt hat man offenbar die NG-4 Goldkäfige, die auf der Rückseite bei diesem älteren Modell keine Ausschnitte hatten, für das neue Gerät angepasst. Anders als bei späteren Geräten aber nicht mittels einer einzigen, großen Aussparung im Blech, sondern durch Einzel-Ausschnitte.
Abschließend muss ich leider sagen, dass das Gerät für seine längere Europareise zu mir nicht ausreichend gut verpackt war. Es kam leider mit komplett zerbröseltem Spannungswahlschalter und Sicherungshalter an. Für diese Bilder habe ich zuvor entsprechende Teile späterer Modelle eingebaut.