Tipps zu Reparaturen und Modifikationen an Verstärkern

Früher oder später kommen fast alle technikinteressierten Besitzer von Orchesterelektronik an den Punkt, an dem sie ihre Schätze gerne selbst warten und pflegen möchten.

Auf der einen Seite sieht man sich dann vor die Aufgabe gestellt, das materielle Werkzeug für diese Aufgaben anzuschaffen und sich – das ist das Wichtigste! – mit den gebotenen Sicherheitsvorschriften auseinanderzusetzen und diese aus dem Effeff anzuwenden.

Was bei der Handhabe von Verstärkern aber oft vergessen wird, ist, dass man ihre Funktionsweise auch recht tiefgreifend verstehen muss, um Fehler und Funktionsstörungen überhaupt als solche erkennen und erfolgreich Lösungen aus dem ideellen Werkzeugkasten anwenden zu können. Wer mit seinem Sound unzufrieden ist, muss verstehen, „was den Sound macht“ und an welchen Stellschrauben man drehen kann. Es sollte also ein Ziel jedes Reparateurs sein, zu wissen, wie die Dinge eigentlich aufgebaut sind und wie sie in einem Verstärker zusammenspielen.

Ein Buch, das hier sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene zu empfehlen ist, wurde von Helmuth Lemme geschrieben:

Helmuth Lemme: Gitarren-Verstärker Sound, Pflaum-Verlag, München 1995.

Das Buch ist im regulären Buchhandel vergriffen, kann auf der Webseite des Autors aber als Nachdruck erworben werden. Es ist seit Jahren auch fester Bestandteil meiner eigenen Bibliothek und ich kann es daher nur wärmstens empfehlen.

Helmuth Lemme gibt sowohl auf seiner Homepage als auch in Vorträgen immer wieder Einblick in seine Arbeit auf dem Feld der Musikelektronik und teilt hier seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz. Ein relativ neuer Vortrag findet sich auf YouTube:

Gitarrenverstärker: Modifikationen – Reparaturen – Selbstbau – Autor: Helmuth Lemme (YouTube Kanal: GITEC e.V. – Forum E-Gitarrentechnik)

Verlorene oder defekte Effektgerätpedal-Böden durch Plexiglas ersetzen

Gerade bei rein batteriebetriebenen Effektgeräten älterer Bauart kommt es leider oft so, dass man wegen ständiger Batteriewechsel den Boden oft gar nicht mehr befestigt. Meistens waren diese Böden mit vier Schrauben befestigt und das nervt…tja, und irgendwann ist er dann abhanden gekommen. 

Im folgenden Video wird kurz erklärt, wie man solche Böden aus Plexiglas nachfertigen kann. Dies lässt sich mit Holzbearbeitungswerkzeugen verarbeiten. Hat man vermutlich eher im Haus als solche Werkzeuge zur Metallverarbeitung.

Natürlich besteht grundsätzlich das Problem, dass dort, wo vorher ein Metallboden verbaut war, dieser sicherlich zum Ableiten von elektrischen Störfeldern gedacht war. Eine Abwägung, die man bei der Ersatzbeschaffung im Einzelfall abwägen muss.

Farbiges Plexiglas kann man zumindest mit einer Kupferfolie im Inneren bekleben. Sofern es eine Bodenabdeckung ist, lässt sich auf den leitenden Effekt aber eventuell ohnehin gänzlich verzichten (sofern der Rest des Gehäuses noch mit Masse verbunden ist).

Wie auch immer, irgendjemand musste es ja mal machen, egal ob es sinnvoll ist oder nicht…bitteschön: