Ein sehr frühes Exemplar eines Klemt Echolette NG-51 Bandechos

Ich habe in Schweden eine NG-51 gefunden, die auf den ersten Blick eigentlich ganz gewöhnlich aussieht, bei genauerem Hinsehen aber einige Besonderheiten aufweist.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Bereits auf der Vorderseite fällt ins Auge, dass unter dem Klemt Echolette-Logo das – S – Symbol fehlt. Dies kennen wir bereits von der Echolette NG-4 und von der NG-41. Ich habe in einem Beitrag auf dieser Homepage vor einiger Zeit zu dem Hintergrund der Bezeichnung -S- geschrieben und ich denke, hier sind wir auf der richtigen Spur: Dieses frühe Gerät ist aus einer Zeit, als es noch keine NG-41 gab und die Firma Echolette noch nicht auf die Unterscheidung zwischen Basis-Gerät und Profi-Gerät („Super“) gekommen ist.

Auch die Seriennummer zeigt an, dass wir es mit einer sehr frühen Ausgabe zu tun haben: Wir finden hier das allererste Typenschild-Modell ohne Firmenadresse und eine Seriennummer, die sich relativ gesehen nur unwesentlich von den Vorgängern NG-2 bis NG-4 unterscheidet.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Das Chassis zeigt an verschiedenen Stellen an, dass es sich um den ursprünglich für die NG-4 entwickelten Komponententräger handelt. Genau genommen sieht das Gerät, wenn man es aus dem Goldkäfig herausholt, im Inneren genauso aus wie die schwarze Echolette aus dem Jahr 1960. Beide Modelle dürften in denselben Wochen das Fertigungsband bei Klemt verlassen haben – der Motor der schwarzen Echolette ist ein paar Wochen älter, ein paar Monate älter ist hingegen der Motorkondensator dieser NG-51 (siehe folgendes Bild). Beide Geräte dürften aus dem Frühjahr des Jahres 1960 stammen.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Ein untrügliches Zeichen, von wem das Chassis stammt: Wir sehen im folgenden Bild den Haltebügel für das Haller Relais der NG-4:

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Das wäre aber alles noch kaum der Rede wert, wenn es nicht noch eine andere Besonderheit gäbe, die die Vermutung aufkommen lässt, dass Klemt für die neue NG-51 noch so gut es geht alte Bauteile der NG-4 aufbrauchen wollte. Mangels Zweitexemplar bleibt das – wie immer – aber zu diesem Zeitpunkt ein kleines bisschen Spekulation.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Der Hilfsträger an der Rückseite des Trafos, an dem die Netzbuchse, der Spannungswahlschalter und der Sicherungshalter befestigt sind, ist bei diesem Gerät erheblich breiter. Dies liegt daran, dass die Netzbuchse waagerecht eingebaut ist und nicht wie später senkrecht.

Ein Vergleich mit einem späteren NG-51 Träger verdeutlicht den Unterschied.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Netzbuchse, Spannungswahlschalter und Sicherungshalter sind hier auch noch in genau umgekehrter Reihenfolge wie später angeordnet!

Zuletzt hat man offenbar die NG-4 Goldkäfige, die auf der Rückseite bei diesem älteren Modell keine Ausschnitte hatten, für das neue Gerät angepasst. Anders als bei späteren Geräten aber nicht mittels einer einzigen, großen Aussparung im Blech, sondern durch Einzel-Ausschnitte.

Bilder eines sehr frühen Modells der Klemt Echolette NG-51.
Foto: Tim Frodermann

Abschließend muss ich leider sagen, dass das Gerät für seine längere Europareise zu mir nicht ausreichend gut verpackt war. Es kam leider mit komplett zerbröseltem Spannungswahlschalter und Sicherungshalter an. Für diese Bilder habe ich zuvor entsprechende Teile späterer Modelle eingebaut.

„Ich war ein Spannungswahlschalter“

Eine vollständige Bildergalerie des Gerätes findet sich hier: Klemt Echolette NG-51 (frühes Modell).

Klemt Echolette NG-41A

Ich habe einige Bilder eines Klemt Echolette NG-41A Bandechos hochgeladen. Und ja, ich weiß, dass das Gerät noch ein paar Überarbeitungen bei der Sauberkeit erfordert…Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

An dieser Stelle für Interessierte aber schon einmal ein paar Informationen zu diesem eher selteneren Gerät:

Das Bandecho NG-41A war ein zeitweise parallel zur NG-51 verkauftes Basismodell der Echolette Nachhallgeräte. Ich habe einige Überlegungen hierzu in einem separaten Beitrag zusammengestellt. Bis ich einmal ein zweites NG-41 fotografieren darf, bleibt es Spekulation, aber: Dem Leser wird beim Betrachten der Bilder auffallen, dass hier ganz ohne Zweifel ein NG-51 Chassis für das kleinere Modell zweckentfremdet wurde. Überzählige Öffnungen für Röhren, die beim NG-41 nicht vorhanden sind, wurden nicht verschlossen.

Vor dem Modell NG-41A gab es bereits ein Modell NG-41 ohne „A“. Ein erkennbarer Unterschied zwischen den beiden NG-41 ist, dass beide Modelle zwar ein Doppelpotentiometer besitzen, aber erst beim NG-41A wird dieses Doppelpoti auch mit zwei separaten Knöpfen zweiteilig bedienbar.

Ein interessantes kleines Detail ist, dass der Arm, über den die Andruckrolle beim Ausschalten vom Capstan entfernt wird, hier tatsächlich kürzer ist als beim NG-51.

In rot angedeutet – bei der NG-51 ist der Arm ein gutes Stück länger. Hat nur dieses Gerät kurze Arme oder war das bei dem Modell generell so?

Die NG-41 hat im Gegensatz zu Ihrem großen Bruder NG-51 keine Regelung für die Aufnahmelautstärke der Aufnahmeköpfe. Sie laufen in diesem Modell sozusagen mit maximaler Aufnahmestärke.

Wiederum mangels eines Vergleichsgerätes muss es Spekulation bleiben: Diese NG-41A hier hat nur drei Köpfe und nicht vier (wie man es aus dem Schaltplan, siehe unten, erwarten würde). Damit sind die Echo-Varianten ab Werk stark begrenzt, eine kleine Hörprobe gibt es auf meinem YouTube-Kanal.

Zur NG-41 (ohne A) habe ich folgende Dokumente im Bestand:

Schaltbild der NG-41 (pdf, 1.4 MB)
Handbuch der NG-41 (pdf, 1.4 MB)

Klemt Echolette NG-3

Ich konnte eine Klemt Echolette NG-3 der Sammlung von bandecho.de hinzufügen!

Wie die NG-2 und die NG-4 handelt es sich um ein nur in 1959 für kurze Zeit hergestelltes Gerät.

Regelmäßige Leser dieser Webseite werden sicherlich verstanden haben, dass es zu Echolette (noch) keine offizielle Firmen- und Produktchronik gibt. Gerade die Frühzeit von Echolette liegt noch sehr im Dunklen.

Deswegen muss man es bis auf weiteres mit einem Schulterzucken hinnehmen, dass die NG-2 wohl einen ECC82-Oszillator hatte, obwohl auf dem einzig verfügbaren Schaltplan zu dem Gerät ein EL84-Oszillator eingezeichnet ist. Dass dies original ist, hat sich mittlerweile durch das Auftauchen einer zweiten NG-2 bewahrheitet. Und die NG-3 scheint nun genau den EL84 Oszillator zu haben , wie er eigentlich auf dem NG-2 Schaltplan vorhanden war.

Ich ordne dies für den Moment unter „die haben viel experimentiert“ ein, aber richtig einleuchtend ist es nicht, warum man von ECC82 zu EL84 und zurück zu ECC82 gegangen sein sollte.

Erste Bilder können hier angesehen werden:
Klemt Echolette NG-3

Schaltungsbetrachtung der Klemt Echolette NG-2

Es ist nun bereits einige Wochen her, dass die Klemt Echolette NG-2 (vermutlich erstmals seit langer Zeit) der Öffentlichkeit auf dieser Webseite vorgestellt werden konnte.

Eine genaue Prüfung des vorliegenden Gerätes und das Vergleichen mit dem einzigen, vorliegenden Schaltplan hat mittlerweile einige Unterschiede zwischen beiden zutage gefördert. Die NG-2 präsentiert sich als Versuchsstadium auf dem Weg zur NG-4 und ultimativ zur NG-51: Noch fern von perfekt, noch nicht so „zu Ende gedacht“, noch versehen mit später wieder verworfenen Schaltungskonzepten. Kurzum – ein ideales Gerät, um sich zu vergegenwärtigen, warum die Dinge eigentlich letztlich so wurden wie sie sind.

Ich freue mich deshalb sehr, dass Wolfgang Grimm sich bereit erklärt hat, anhand des aus dem vorliegenden Gerät gezeichneten Schaltplans, eine technische Betrachtung zum Aufbau und der Funktion der Klemt Echolette NG-2 zu schreiben. Diese Aufgabe ist nicht zu unterschätzen, weil die – soweit bekannt – einzige momentan verfügbare NG-2 absolut nicht betriebsbereit ist und man deshalb nicht einfach mal nachmessen kann. Es hat deshalb einer genauen Schaltungsanalyse und dem Nachbau von Teil-Schaltungen bedurft.

Die Ergebnisse des vorliegenden Aufsatzes werden auch bei der späteren Restaurierung des Gerätes von großem Wert sein, weil hier irgendwann entschieden werden muss, was man eigentlich konkret mit der Restaurierung erreichen möchte. Ohne dem Text vorgreifen zu wollen – es gibt Schaltungsdetails, die einem bühnentauglichen Einsatz mehr oder weniger entgegen stehen. Sollte die bühnentaugliche Restaurierung der NG-2 also das Ziel werden, so wird man die ein oder andere Änderung umsetzen müssen.

Ich bin mir sicher, dass der vorliegende Aufsatz für Echolette-Fans und Technikinteressierte daher eine sehr ergiebige Quelle an Informationen bieten wird und danke dem Autor hiermit noch einmal ganz herzlich!

Zum Download der Klemt Echolette NG-2 Schaltungsbetrachtung (pdf, 2.7 MB).

Illustration: Wolfgang Grimm

Klemt Echolette NG-2: Ein Bandecho des Jahres 1959

Im Bestreben, auch die frühen Jahre der Orchesterelektronik aus Deutschland zu dokumentieren und zu erhalten, ist es gelungen einen Vorgänger der NG-51 aufzutreiben.

Was derzeit bekannt ist

Bislang ist im Internet noch kein Bild einer NG-2 aufgetaucht. Auch im Archiv Hans Ohms findet sich hierzu nichts. Was darauf hindeutet, dass bereits seit Jahrzehnten hier keine weiteren Bilder oder Informationen vorliegen.

Lediglich auf der bekannten Webseite peel.dk gibt es einen Schaltplan, der mit 11.3.59 datiert ist.

Datierung des NG-2 Schaltplans

Die Echolette NG-51 kam nur ein Jahr später heraus. Wir wissen, dass es zudem noch ein Modell NG-3 gab und natürlich die ebenfalls bekannte NG-4. Das Nischenmodell NG-41 (in zwei Modellvarianten) wurde dem bisherigen Erkenntnisstand zufolge noch kurze Zeit parallel zur NG-51 verkauft (siehe weiter unten). Die NG-41 war in der Produktpalette vermutlich als Einsteiger-Bandecho gedacht, die NG-51 war das „Profimodell“.

NG3 und NG4 im Archiv Hans Ohms (el-me-se.de)

Im Bild oben sehen wir, dass die NG-3 äußerlich mit der NG-2 nahezu identisch zu sein scheint. Mit dem aber schon sichtbaren Unterschied, dass der „Goldkäfig“ bei der NG-3 dem späteren Standard entspricht: Er hat bereits die typischen „schmalen Schlitze“, was bei der NG-2 noch anders ist und sofort ins Auge springt (siehe unten: weniger Schlitze, dafür weiter und länger).

Foto: Tim Frodermann
NG-51 und NG-41 in einem Verkaufskatalog von 1960

Wir haben es hier also mit relativ viel Aktivität in kurzer Zeit zu tun. Innerhalb eines oder vielleicht anderthalb Jahren kamen also die Modellvarianten NG-2, NG-3, NG-4 sowie NG-41 / NG-51 heraus.

Anhand eines Seriennummernvergleichs zwischen NG-2 und NG-4 wird jedoch nicht per se klar, wie viele Geräte jeweils gebaut wurden. Was Stand heute relativ sicher ist: Bei Echolette wurden die Seriennummern nicht nach Gerät getrennt (unterschiedliche Nummernkreise). Es wurde einfach für jedes gebaute Gerät kontinuierlich weitergezählt.

Die NG-4 von ungefähr Dezember 1959 ist 1304 Nummern weiter als die NG-2 aus dem ersten Quartal des Jahres. Kann man glauben, dass in so früher Zeit bereits so viele von den doch eher teuren Echolette Geräten verkauft wurden? Mit dem weltweiten Vertrieb noch im Aufbau? Wohl eher nicht! Dies bleibt vorerst also noch ein kleines Rätsel, dem ich mich übrigens auch über das Echolette Seriennummern-Projekt zu nähern versuche.


Zur Bildergalerie der NG-2

Das Gerät im ersten Überblick

Die NG-2 ist im Einlieferungszustand natürlich sehr schmutzig, so ist es bei allen Geräten, die auf dem Dachboden gefunden wurden. Vielleicht hat der eher weniger zuträgliche Aufbewahrungsort aber auch gerade dafür gesorgt, dass es dieses Gerät überhaupt noch gibt.

Was nicht überlebt hat, sind jedenfalls die oberen Potentiometer-Knöpfe; hier ist weniger schöner Ersatz verbaut. Ich denke, man kann sich in Sachen Originalität an dem Foto der NG-3 orientieren.

Originalknöpfe verschollen

Wer den Schaltplan anschaut, dem fällt vermutlich sofort der Osziallator ins Auge. Dieser wurde offenkundig nicht in der später bekannten Multivibrator-Variante konzipiert, sondern mit einer Pentode EL84.

Im Gerät ist allerdings eine ECC82 eingesteckt, der Röhren-Niederhalter suggeriert bezüglich seiner Federlänge auch erstmal nichts anderes, als dass dies wohl schon immer so war. Eine EL84 hätte von der Höhe her (fast doppelt so hoch wie eine ECC82) prinzipiell gerade so noch Platz, ohne Gefahr zu laufen oben an den Goldkäfig anzustoßen.
Genaueres wird aber eine eingehende Untersuchung der Beschaltung der Röhrenfassung ergeben. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass eine vollkommen falsche Röhre eingesteckt wird, weil der Anwender es nicht besser wusste. Vielleicht hat die Firma Klemt sich aber bei der NG-2 im letzten Moment noch zu dem späteren Osziallator-Aufbau umentschieden. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – das gilt sowohl für eine Version eines Schaltplans wie auch für ein vorhandenes Gerät.

Weicht vom Schaltplan ab: ECC82!
Foto: Tim Frodermann
EL84 würde gerade so passen…
Foto: Tim Frodermann

Die datierbaren Bauteile in Echolette Bandechos sind zum einen der Motor und zum anderen der Motorkondensator. Diese platzieren mit 12. Februar 1959 beziehungswiese August 1958 das Gerät ungefähr in die Zeitspanne des Schaltplans.

Datierbare Bauteile: Der Papst-Motor und sein Anlauf-Kondensator

Leider wurde in der vorliegenden NG-2 das Relais, das sich im Schaltplan findet und das wir auch von der NG-4 kennen, entfernt!

Das an dieser Stelle eigentlich eingebaut Relais wurde entfernt und die Zuleitungen mit Scotch-Band gesichert.
Foto: Tim Frodermann
Das „Haller Relais 532“ bei der NG-4

Hier geht es zur Bildergalerie der NG-2. Aktuell sind dort natürlich nur Fotos zum bisherigen, leider unschönen Einlieferungszustand zu finden. Mehr werden im Laufe der Zeit hinzukommen!

Ein seltenes Gerät wurde der Sammlung hinzugefügt

Im Januar 2023 ist es mir gelungen, ein sehr seltenes Sammlerstück der Sammlung von bandecho.de zur Ausstellung und Dokumentation hinzuzufügen.

Es handelt sich um das erste Dynacord Echocord Super von 1960, offensichtlich ein nahezu 1:1 Nachbau der Klemt Echolette NG-51 mit schwarzer Dynacord-Front.

Foto: Tim Frodermann

Zur Bildergalerie des Gerätes: Dynacord Echocord Super (1960)

Und ein kleines Einführungs-Video habe ich auch gedreht:

Das Gerät wurde bislang nur in den Schriften von Hans Ohms erwähnt und es finden sich ein Foto des Handbuch-Covers und ein Schaltplan auf der Webseite der Nederlandse Vereniging voor de Historie van de Radio. Ansonsten ist das Gerät offenbar eine schöne Unbekannte, zu deren Entstehungsgeschichte im Besonderen nichts weiter bekannt ist.

  • Wie viele Geräte wurden gebaut? (Hans Ohms berichtet von 300, gibt aber keine Quelle hierzu an)
  • Wie kam es dazu, dass die Firma Klemt das ganz neue Flagschiff-Modell von Echolette für den Mitbewerber Dynacord gebaut hat?
  • Warum ließ Dynacord das Gerät bauen, wo sie doch im Folgejahr ein eigenes Echocord Super mit ganz anderer Schaltung auf den Markt gebracht haben?

Wenn Sie auch ein solches Gerät besitzen oder mehr dazu wissen, als in den genannten Quellen zu finden ist, kontaktieren Sie mich bitte.

Dynacord Echocord Super 75: Reparaturbericht, Teil 1

 Dieses Gerät ist schon zwei Mal auf diesem Blog und meinem YouTube Kanal aufgetaucht. In „Frühjahrsputz, Teil 2“ haben wir es von jahrzehntealtem Schmutz befreit. Als nächstes wurde die defekte Andruckrolle mit Hausmittelchen wieder hergerichtet.

Hier war die Geschichte leider noch nicht zu Ende, denn von der elektrischen Seite her passierte erstmal nichts Gutes: Eine Sicherung brannte immer sofort nach dem Einschalten durch. Diesen Fehlern diagnostizieren und beheben wir in dem diesem Video.

Wie der Name schon sagt, damit wird es nicht getan sein. Die Fehler reihen sich leider aneinander wie bei einer Perlenkette. Mehr im nächsten Teil…

„Der Echolette-Motor“: Der Papst-Außenläufer-Motor – das Herz der deutschen Band-Echos

In diesem Video gebe ich einen Deep-Dive in den Motor, der sich in den 60er und 70er Jahren in nahezu jedem Bandecho aus deutscher Produktion befand. Es gab über die Jahre verschiedene Ausführungen, das Prinzip blieb aber gleich.
Der Motor gibt vielen, die sich mit Bandechos beschäftigen Rätsel auf: Warum sind hier so viele Drähte beschaltet? Wie sieht die Beschaltung genau aus? Warum kann der Motor nur zwischen zwei Geschwindigkeiten hin- und herschalten?
Dies und einiges mehr wird im Video genaustens behandelt und geklärt.

Papst Motor aus einer Echolette NG-51 S auseinanderbauen

Ich habe eine Echolette NG-51 S (zweite Serie, die mit den Platinen und Klinkeneingängen), die wirtschaftlich nicht mehr zu retten ist. Aber als Teilespender ist sie noch gut.

Ein Blick in das Innere des Papst Motors.

Von außen sieht er nicht zu schlecht und beinahe unverdächtig aus, aber man kann sehen, dass auch gut aussehende Motoren unter Umständen eine Wartung benötigen.

Das Gerät hat Gilb und Flugrost an verschiedenen Stellen, das ist allgemein kein gutes Zeichen.

Wir entfernen zuerst den Innen-Seegerring und die Plastikkappe auf der Unterseite des Motors. Hier der erste ernüchternde Fakt: Die Schmierung ist ausgetrocknet und in Bröseln.

„Bröselmotor“: Stahlkugel in der Mitte unbedingt aufheben!

Die Brösel kann man jetzt entfernen, unbedingt die kleine Stahlkugel aufheben, die auf der Motorwelle sitzt, diese ist das Kugellager des Motors.

Von der Schmierung ist nichts mehr übrig.

Auf der Welle sitzt nun ein weiterer Seegering in einer Nut, darunter ist eine Unterlegscheibe. Beides entfernen, die Unterlegscheibe eventuell mit einem Magentstift herausholen (nicht verkanten oder die Welle beschädigen).

Die Unterlegscheibe ist entwas fummelig herauszuholen

Ist die Unterlegscheibe entfernt, kann der Außenläufer abgezogen werden. Dies geht nicht ohne Widerstand, aber an diesem Punkt wird er tatsächlich von nichts mehr gehalten. Also entweder mit einem Abziehwerkzeug abziehen oder mit ein paar gezielten, kräftigen Rucken lösen.

Stator (links) und Außenläufer getrennt.

Nun wird sichtbar, dass nicht nur außen etwas Flugrost vorhanden ist – auch auf Stator und im Außenläufer ist einiger Rost, der dort nicht hingehört.

Staub und Rost auf dem Stator.
Dicker Rost auch im Außenläufer.

Wie viele Motoren, die genauso aussehen, verrichten noch ihren Dienst in Geräten, die teuer verkauft werden? Man kann sich schon aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass 90% der auf Ebay und Co. verkauften Geräte keine oder nur wenig Wartung gesehen haben!

Spiderman’s Grab
Die elektrotechnischen Fakten stehen auf dem Motor. Baujahr 1965 ist realistisch.

Der Motor benötigt 42 Volt, die in der Echolette direkt von der Primärseite des Trafos abgegriffen werden, auch findet sich hier auch die Angabe, das ein 48 Microfarad Kondensator benötigt wird. Das Anschlussschema kann man dem Schaltplan entnehmen.

Der zerlegte Motor

Der Stator hat ein Gewicht von 422 Gramm, der Außenläufer wiegt 417 Gramm. Dies dient zugleich als Schwungmasse, um einen gleichmäßigen Motorlauf zu gewährleisten.