In eigener Sache: bandecho.de wird drei Jahre alt!

Kurz nach dem Jahreswechsel jährt sich am 02.01.2025 auch wieder das Geburtsdatum dieser Website. Ein guter Anlass, für einen sehr persönlichen 3-Jahres-Rückblick über Webseite, YouTube-Kanal und was es sonst noch im bandecho.de-Universum gibt. Was lief gut? Was nicht? Und wie sieht die Zukunft aus?

Dokumentenarchiv

Seit Beginn dieser Homepage wurden kostenlos zur Verfügung gestellt:

  • 225 Orchestergeräte-Programme, Kataloge und Werbeanzeigen vieler deutscher Hersteller, hauptsächlich aus den 1960er und 1970er Jahren.
  • 180 Schaltpläne in hoher Auflösung (auf anderen Webseiten zuweilen nicht vorhanden oder nur in schlechterer Qualität).
  • 128 Original-Handbücher zu Geräten der Orchesterelektronik und ELA, teilweise mehrsprachig.
  • ca. 100 Magazine, Zeitschriftenartikel, Berichte, Aufsätze – in den allermeisten Fällen exklusiv auf dieser Webseite (u.a. weil zuvor nie digitalisiert)

Ich besitze fast alle hier ausgestellten Dokumente als Original und kann deshalb die Scan-Qualität selbst beeinflussen.

bandecho.de ist aber eine Mitmachseite! Ich möchte alle Leser gerne dazu aufrufen, mir Reparaturberichte, Analysen, Aufsätze zu Themen der Orchesterelektronik, der Röhren- und Transistortechnik zu senden. Der Bezug zum Thema der Webseite sollte natürlich da sein. Ich denke für Radiotechnik, Funkelektronik, etc. gibt es bereits andere Webseiten und Foren, wo diese Themen bereits eine gute Heimat haben.

Sie können Ihre Texte nach eigenem Gusto gliedern und formatieren. Ich nehme jedes Dateiformat entgegen, am liebsten schon fertige PDF-Dokumente. Alle Texte erscheinen selbstverständlich unter Ihrem Namen, ich trete sozusagen mit dieser Webseite nur als „Verleger“ auf. Für Sie hat die Veröffentlichung auf bandecho.de den Vorteil, dass sie auf eine bereits bestehende und wachsende Leserschaft zugreifen können.

Besucherstatistik 2024: 4000-7000 Besucher der Webseite pro Monat

Archiv Hans Ohms

Bereits im Jahr 2021 hatte ich die Idee, alle noch verfügbaren Dokumente aus der Feder von Hans Ohms zentral und einfach abrufbar wieder verfügbar zu machen. Zuvor waren die Dokumente nur über das Internet-Archiv (archive.org) auffindbar. Ich habe keine Mühen gescheut und die ursprüngliche Domain Hans Ohms‘ el-me-se.de gekauft, um die Dokumente somit wieder unter ihrer Originaladresse zum Download anbieten zu können.

Ich habe dankenswerter Weise in der Folgezeit auch Dokumente zugesandt bekommen, die andere Enthusiasten noch zu Lebzeiten Hans Ohms‘ abgespeichert hatten. Deshalb finden sich auf dieser Webseite hier einige Dokumente, die andere Webseiten nicht haben, weil sie nie im Internetarchiv abgespeichert wurden (passierte u.a. bei Umlauten in Dateinamen).

Insgesamt über 600 Dateien!

Ich bin auch im Besitz vieler ehemals nur käuflich bei Hans Ohms erwerbbarer Reparaturhandbücher, die ich momentan aber noch nicht zum Download für Jedermann anbieten kann. Ich bin hier aber bereit zum Tauschen, falls Sie auch noch welche besitzen.

bobbysreparaturen.de

In 2023 habe ich die ehemalige Homepage der Reparatur-Legende Bobby Staedel gekauft und unter der altbekannten Adresse eine Erinnerungs-Homepage für ihn eingerichtet:

bobbysreparaturen.de

Bildarchiv

Von Anfang an habe ich die Idee gehabt und diese auch verfolgt, gute Bilder von Musikelektronik aus Deutschland der 50er – 80er Jahre anzubieten. Gute Bilder sind für mich solche, die nicht nur „Poser Bilder“ sind: Man kennt das zur Genüge aus Social Media – jeder zeigt dort Fotos seiner Geräte. Nur die Schokoladenseite, nur von außen, keine Infos, das Ziel sind ohenhin nur Likes und die gibt es für solche Fotos meistens ja auch zur Genüge. Minimaler Aufwand, maximale Aufmerksamkeit.

Wer aber Geräte reparieren und restaurieren möchte, der will mehr sehen: Bilder vom Inneren, die zudem so hochauflösend sind, dass man wirklich erkennen kann, was für Bauteile eingebaut sind. Am besten gleich Fotos von verschiedenen Geräten, so dass man auch vergleichen kann: Was ist original, was nicht? Gab es im Laufe der Zeit eventuell Änderungen in einer Modellreihe?

Es ist deshalb für diese Webseite äußerst wichtig, Fotos auch von Lesern zur Verfügung gestellt zu bekommen, denn ich selbst kann unmöglich jedes Gerät selbst kaufen, um Fotos zu machen.

Was ist zu beachten?

In der Regel rate ich zu einem gut ausgeleuchteten Raum mit minimalstem Schattenwurf auf und in das Gerät. Sofern dies nicht vorhanden ist, kann man auch im Freien an einem normal sonnigen Tag wunderbar ausgeleuchtete Bilder schießen. Die Qualität sollte so sein, dass man auf jedes Bauteil hineinzoomen und bestenfalls sogar die Beschriftung noch erkennen kann. Dies ist mit den meisten Smartphones der letzten 7 Jahre (Kamaraeinstellung auf höchste Qualität) leicht machbar, eine richtige Digitalkamera erfüllt diese Ansprüche natürlich ganz sicher. Was aber auch immer geht, sind Bilder aus der Totalen (nicht gestochen scharf zoombar) und weitere Detailbilder einzelner Abschnitte des Gerätes von Näherem und dann in wenigstens guter Qualität.

Stand Dezember 2024 haben wir auf diese Weise bereits einige hundert Bilder zusammengetragen, die es meiner Meinung nach in der vorhandenen Qualität und ihrem Detailreichtum so auch nirgendwo anders gibt!

echolette.de

Zum Jahresende 2024 habe ich es geschafft, die Domain echolette.de zu kaufen.

Ich weiß nicht, wer bis vor kurzem der Besitzer der Adresse war, nur dass sie jahrelang auf el-me-se.de weitergeleitet hatte und damit zuletzt auch auf meine Homepage. Allerdings wurde dabei Werbung in einem Frame eingeblendet, was mir nicht gepasst hat. bandecho.de ist kostenlos für Leser und ich möchte auch nicht, dass Dritte damit auf irgendeinem Wege Geld verdienen!

Kaufversuche meinerseits über einen Domain-Broker sind im Frühjahr zunächst fehlgeschlagen, im Herbst war die Adresse dann aber abgeschaltet und wurde von einem Domainhändler (Domain-Gauner…passt inhaltlich eher) zum Kauf angeboten. Es hat dann aber noch einmal einen ganzen Monat gedauert, bis ich den Preis auf einen Betrag heruntergehandelt hatte, der bezahlbar war.

echolette.de verweist nun erst einmal auf bandecho.de, aber es würde sich natürlich anbieten, hieraus noch ein wenig mehr zu machen. Ich überlege noch, wichtig ist momentan nur, dass der Name in sicheren Händen ist.

YouTube-Kanal

Bereits vor bandecho.de gab es einen YouTube-Kanal, auf dem ich seit ca. 2018 Videos zu Reparaturen, allgemeinen Basteleien und auch meine Gitarrenklimpereien hochgeladen hatte. Mit dem Start dieser Webseite habe ich das Video-Angebot erheblich ausgebaut, aber auch auf das Thema der „Orchestergeräte aus Deutschland“ begrenzt, so dass der bestehende YouTube-Kanal auch inhaltlich zum offiziellen Kanal von bandecho.de wurde.

Mit den Videos habe ich mir immer sehr viel Mühe gemacht, sie waren in der Regel mindestens 30 Minuten lang. Zudem habe ich neben der Originalsprache auch immer handgeschriebene, englische Untertitel für meine Zuschauer außerhalb Deutschlands erstellt.
Inhaltlich kann ich nur sagen, was ich immer schon jedem gesagt habe, den es interessierte: Ich bin privater Enthusiast und dies hier ist das Hobby einer beruflich fachfremden Einzelperson. Wer akademische Betrachtungen zur Elektrotechnik und wissenschaftliche Exaktheit gesucht hat, den habe ich nur enttäuschen können. Sorry!

Leider lief der Kanal in meinen Augen nicht mehr gut: Obwohl ich mich recht mühsam innerhalb von fünf Jahren auf ca. 425 Abonnenten hochgekämpft habe – es hat sich bisweilen wie ein Kampf angefühlt: 10 neue Abonnenten gewonnen, 4 alte verloren – , war die Zuschauerbeteiligung (Aufrufe der Videos, Kommentare, Upvotes/Downvotes) extrem gering. Der finanzielle und zeitliche Aufwand der Video-Erstellung hat somit schon länger keine „Rendite“ mehr gebracht, von der ich persönlich hätte denken können, dass sie die Aufwendungen irgendwie ausgleicht – damit meine ich natürlich ausschließlich kostenlose Gegenleistungen wie Kommentare, die berühmten „Daumen hoch“, ggf. auch Empfehlungen des Kanals im Freundes- und Bekanntenkreis.

Stattdessen haben sich eher die kritischen Kommentare in letzter Zeit gehäuft, kritisch sowohl zu den Inhalten als auch zur Präsentation. Wenn das in einer See von positiven Rückmeldungen untergegangen wäre, dann hätte ich „Schwamm drüber“ gesagt, aber so musste ich mir schon die Frage stellen, warum ich mir den Aufwand eigentlich noch antue, wenn es die Zuschauer ganz offenbar doof finden.

Für mich bleibt trotz allem die Gewissheit zurück, dass ich eine handvoll Menschen nur über diese Videos kennengelernt habe, was sich ohne gewiss nicht ergeben hätte. Das nehme ich gerne als den Lohn der geleisteten Arbeit mit und freue mich über neue Freunde und Bekannte.

Auf YouTube wird es keine neuen Videos mehr von mir geben. Ich plane aber durchaus, einzelne Videos weiterhin auf YouTube zu hosten. Was bedeutet das?

Die Videos werden auf YouTube nicht mehr angezeigt, man kann sie dort auch nicht mehr über die Suche oder Vorschläge finden. Auch über die Google-Suche werden keine Videos mehr von mir angezeigt. Wenn man den direkten YouTube-Link zu den Videos hat, kann man sie aber noch aufrufen. Verlinkt werden die Videos nur noch auf bandecho.de, so dass sie ausschließlich über diese Webseite auffindbar und aufrufbar sein werden. Somit ist für mich auch gesichert, dass nur noch ein wirklich interessiertes Publikum sie anschauen wird.

Die kommenden Videos werden einen vollkommen anderen Charakter als die bisherigen haben. Sie werden nur noch kurze Illustrationen zu Artikeln und Berichten auf dieser Webseite sein, um Sachverhalte näher zu beleuchten, die optisch einfach besser zu verdeutlichen sind.

Für meine allgemeinen Themen ist die Textform sicherlich in Zukunft sinnvoller, auch weil sie Korrekturen von Fehlern viel einfacher möglich macht, als das in einem Video überhaupt machbar ist.

Ob und in welchem Umfang ich die alten Videos auch auf bandecho.de wieder verlinken werde, überlege ich noch.

Wo der Schuh drückt

Ich bin mit der Entwicklung dieser Webseite und ihrer Inhalte sehr zufrieden, allerdings gibt es auch mit dem Beginn des vierten Jahres etwas, das mich massiv stört:

Wenn man bei Google zum Beispiel nach dem Begriff „Echolette“ sucht, dann taucht bandecho.de erst an zehnter Stelle auf. Aber wo gibt es denn aktuell mehr Informationen zu „Echolette“ als hier?

Das Problem ist jedoch noch viel tiefgehender, ein kleines Beispiel: Im September hat jemand in einem Forum einen Echolette M70 Schaltplan gesucht.

Screenshot aus dem Radio-Bastler-Forum. Nutzernamen sind unkenntlich gemacht.

Es gibt diesen Schaltplan zusammen mit fast allen anderen Echolette-Schaltplänen selbstverständlich auf bandecho.de und das schon seit mindestens zwei Jahren. Aber kann man ihn finden, wenn man das nicht weiß? Nein, kann man nicht! Denn Google verweigert sich seit zwei Jahren aus mir mittlerweile nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, dieses Dokument in seinen Suchindex aufzunehmen.

„Indexierung beantragen“ habe ich schon mehrfach ausgeführt. Ich kann aus den gegebenen Informationen den Grund nicht erkennen, warum Google sich der Indexierung so konsistent versperrt.

Es sei der Vollständigkeit halber zu erwähnen, dass man die übergeordnete Seite mit der Auflistung aller Echolette Schaltpläne finden kann, aber nicht das eigentliche Dokument.

Was nicht im Google Suchindex ist, findet man jedenfalls auch nicht auf Google. Das ist übrigens dieselbe Firma, die auch schon auf YouTube alles getan hat, meine Videos in den YouTube Vorschlägen und Suchergebnissen nur selten anzubieten.

Was man nicht finden kann, das kann man auch nicht ansehen!

In meinen Augen Wettbewerbsverzerrung. Ich kann meine geneigten Leser nur bitten, diese Webseite in Foren, Kommentarbereichen und im Bekanntenkreis weiterzuempfehlen, wenn es inhaltlich passt:

  • Wenn Sie etwas aus dem Bereich Orchesterelektronik auf Ebay oder Kleinanzeigen verkaufen: Verlinken Sie doch einfach im Verkaufstext das Datenblatt des Gerätes von Hans Ohms auf dieser Webseite oder den originalen Katalog zum Gerät. Das ist für Käufer ein sehr guter Mehrwert, weil sie direkt weiterführende Informationen vor dem Kauf nachlesen können.
  • Wenn jemand einen Schaltplan sucht: Verlinken Sie auf bandecho.de
  • Wenn jemand eine Reparaturwerkstatt sucht. Verweisen Sie gerne auf bandecho.de: Wer liefert was? Wer repariert was?
  • Wenn jemand irgendeine Frage zu Echolette & Co. hat oder Informationen benötigt: Verweisen Sie auf bandecho.de und info@bandecho.de

Vielleicht kann der Mensch den Algorithmus in 2025 austricksen. Es sollte in jedem Fall zu denken geben, was man in den großen Weiten des Internet alles womöglich nicht findet, weil eine Firma anhand unklarer Kriterien entscheidet, was „findungswürdig“ ist und was nicht.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr 2025!

Die Geschichte der Firma Echolette

Um genau zu sein, beginnt dieser Text bereits mit einer falschen Überschrift. Denn eine Firma „Echolette“ hat es so nie gegeben – die Geräte wurden (ungefähr) die ersten zehn Jahre von der Firma Klemt entwickelt und gebaut, deshalb die Klemt Echolette. Später übernahm Dynacord Entwicklung und Produktion. Daneben existierte die Vertriebsfirma von Hans Bauer, praktischerweise in Katalogen und Anzeigen einfach „Echolette-Vertrieb“ genannt. Aus Firmen-Briefköpfen wissen wir, dass gesellschaftsrechtlich die Firma als Echolette Vertrieb Hans Bauer GmbH & Co. KG eingetragen war. Dies eventuell auch nicht von Anfang an, aber gesichert zum Ende der 1960er Jahre.

Bleiben wir bei dem Kurznamen: Die Echolette-Vertrieb steuerte – so viel weiß man gesichert – dem Ingenieurswissen der Firma Klemt Ideen für Produkte bei (unter anderem aus selbst durchgeführter Marktforschung unter Musikern und aus Erfahrungswerten in Tests mit Musikern). Daneben wurden unter dem Dach der Vertriebsgesellschaft aber auch Geräte von Drittherstellern in Deutschland verkauft, die mit Echolette nichts zu tun hatten. Zum Beispiel von Fender, Gibson und Gretsch. Später auch Moog Synthesizer und die Effektgeräte der US-Firma electro-harmonix.

Man weiß darüber hinaus aber für meinen Geschmack noch viel zu wenig über die Details von Firma und Produktentwicklung. Auch wer genau welches Produkt erfunden hat, ist noch alles andere als zweifelsfrei dokumentiert.

Sowohl in den frei zugänglichen Quellen des Internet wie auch in der offiziellen Dynacord Firmengeschichte1 taucht das Echolette-Thema nur sehr oberflächlich auf. Die beste mir bekannte Zusammenfassung zur Produktgeschichte findet sich im Archiv Hans Ohms (es stimmen einige Informationen in Hans Ohms‘ Dokument nicht, aber das schmälert seinen Nutzen kaum). Die ausführlichsten biographischen Infos zu Hans Bauer hat Joachim Bung recherchiert und niedergeschrieben, ich habe hier darüber berichtet.

Man weiß heute aber mehr über manche in den 1860er Jahren gegründete Firma, als über ein bayerisches Unternehmen aus den 1960ern. Die Firma tritt in der Regel komplett hinter das Produkt – was natürlich auch in Grenzen nachvollziehbar ist, aber äußerst schade!

Es ist geradezu kurios, dass es noch keine umfassende Firmengeschichte zu „Echolette“ gibt und zur Person Hans Bauers. Zumal man bis in die 2000er Jahre noch hinreichend Chancen gehabt hätte, sich mit allen damals beteiligten Personen über das Thema zu unterhalten. Hier hat die deutsche Musikpresse aus meiner Sicht versagt und es hätte sich durchaus gelohnt: Denn wer sich allein mit der Figur des Firmengründers Hans Bauer befasst, wird merken, dass es sich hier um eine sehr interessante Unternehmer-Persönlichkeit der Nachkriegszeit handelt. Einen, der es buchstäblich vom Koch zum Millionär gebracht hat. Einer, der Dinge einfach ausprobieren wollte und ein Näschen für Entwicklungen in der Musikszene hatte – manchmal hat es geklappt, manchmal auch nicht. Ein Enthusiasmus, von dem man sich heute noch eine Scheibe abschneiden könnte.

Ich habe auf Basis meiner eigenen, bisherigen Recherchen und Informationen, die mir freundlicherweise zugetragen wurden, das folgende Dokument erstellt. In diesem versuche ich mich über den Aspekt der Firmenadressen einer chronologischen Firmengeschichte zu nähern. Natürlich ist das alles nur ein Entwurf, eine laufende Arbeit.

Dennoch möchte ich dieses zwangsläufig unfertige Dokument bereits zu einem frühen Zeitpunkt teilen. Immer mit dem Hintergedanken, dass es vielleicht Leser dieser Webseite gibt, die hier noch etwas beitragen können, die einen Tipp haben – auch gerne Ideen für weitere Recherchen.

Geschichte der Firma Echolette (Entwurf)

Fußnoten:

  1. Christl/Fritsch: Dynacord. Gestern, Heute, Morgen. Chronik eines Erfolgs, PPVmedien, Bergkirchen 2003. https://d-nb.info/966300947 ↩︎

„Die weltgrößte Sammlung für Bühnenmöbel“

Als ich vor einigen Jahren mein Interesse an alter Orchesterelektronik aus Deutschland gefunden hatte und mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung begann, stellte ich mir sehr bald die Frage: Wer sammelt das eigentlich noch? Mit wem kann man sich austauschen? Wer kennt sich damit aus?

Natürlich war mir die Arbeit von Hans Ohms bekannt, aber ihn und seine Webseite www.el-me-se.de gab es zu der Zeit schon nicht mehr. In Internetforen kam das Thema Echolette, Dynacord und Co. immer mal wieder zur Sprache, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es ein nennenswertes Interesse am Sammeln und vor allem Dokumentieren dieser Vintage Geräte gab.

Zumindest online nicht! Denn so viel war mir als – gerade noch so – Gen X’er, der noch eine Zeit vor „Online“ miterlebt hat, durchaus bewusst: Nicht jeder ist online, beziehungsweise nicht jeder zeigt seine Sammlung im Internet. Bei Käufen auf den einschlägigen Verkaufsplattformen schien beim Bieten nicht selten starker Mitbewerb zu bestehen, also musste es da doch zumindest andere Menschen mit diesem Interesse geben.

Ein wichtiger Schritt war für mich hier sicherlich der Aufbau dieser Webseite und meines YouTube-Kanals. Erst über diese beide Kanäle, sowie – das muss man trotz berechtigter Kritik an diesem Medium auch sagen – Social Media Accounts, habe ich damals erstmals auch einige Offline-Sammler-Kollegen und Experten kennengelernt. Nicht selten habe ich von ihnen eine klassische E-mail erhalten, ebenfalls nicht selten mit dem knappen Inhalt, ob man nicht einmal telefonieren könne.

Lange Rede kurzer Sinn, mir ist also schmerzlich bewusst, dass ich so manchen langjährigen Sammler und damit selbstverständlich auch langjährigen Experten der Materie, noch gar nicht kenne. Im besten Fall kennt er/sie mich auch noch nicht, schlimmstenfalls besteht trotz Bekanntheit gar kein Interesse am Austausch.

Was ich allerdings Ende Juli 2024 in einem Bericht gelesen habe, hat ehrlicherweise dazu geführt, dass ich mich erstmal hinsetzen musste – so abgefahren und spannend war der Inhalt.

Ich will es nicht zu aufregend machen, der Artikel ist in zweifacher Version ganz unten verlinkt: Einmal das Original, das bereits in 2023 in der Zeitschrift grand gtr’s & basses abgedruckt war und eine aktualisierte und erweiterte Version auf der Webseite der Zeitschrift Keyboards aus diesem Jahr.

Die Zusammenfassung in aller Kürze:

Der langjährige Leiter der F.A.Z-Bildredation, Christian Pohlert, hat seit den 90er Jahren eine Sammlung von Vintage Orchesterelektronik aufgebaut, die zum Schluss über 400 Verstärker, Lautsprecher, etc. umfasste. Wie aus dem Artikel schmunzelnd zu entnehmen ist: “ Die weltgrößte Sammlung für Bühnenmöbel „.

Zudem liest es sich so, als ob er in all den Jahren hierzu intensiv nachgeforscht hat. Stand heute ist die Sammlung an einen anderen, nicht näher benannten Sammler verkauft und man erfährt, dass der neue Besitzer die Sammlung wohl voraussichtlich in ein paar Jahren der Öffentlichkeit zugänglich machen wird.

Es ist vollkommen Spekulation, aber bei der reinen Menge, dem räumlichen Platzbedarf und dem Wert dieser Sammlung kann der neue Besitzer eigentlich nur ein größerer Player in der Szene sein. Adleraugen sollten ihre Blicke eventuell schon einmal über Oberfranken kreisen lassen. Ich warte gespannt, was man in den folgenden Jahren zu dieser Geschichte noch hören wird. Und falls Herr Pohlert und / oder der neue Besitzer der Sammlung zufälligerweise diese Zeilen hier lesen, möchte ich als Gruß unter Sammlern und Orchesterelektronik-Enthusiasten die Worte senden, die mir auch schon viele Sammlerkollegen zuvor geschickt haben: Können wir eventuell einmal telefonieren?

Der Originalartikel aus grand gtr’s & basses:
Eine Zeitreise mit PA, Amps und Boxen. Deutsche Vintage-Amp-Technik.

Die Aktualisierung des Artikels aus Keyboards:
Zeitreise mit Christian Pohlert durch deutsche Verstärkertechnik.

show business – Internationales Journal für Musik

Von Oktober 1961 an wurde von Hans Bauer und Martin Hochhäusl jr. eine Zeitschrift namens show business – Internationales Journal für Musik. Fachzeitschrift für das Schau-Geschäft herausgegeben.

Diese Zeitschrift kann man inhaltlich sicherlich mit heutigen Musiker-Fachzeitschriften vergleichen, sie war aber sehr offensichtlich stark mit der Firma Echolette Vertrieb verzahnt: So saß die Redaktion ebenfalls in der Leopoldstraße 46 in München-Schwabing, an der damaligen Firmenadresse der Echolette Vertriebsgesellschaft. Neben personellen Überschneidungen sind Echolette Werbeanzeigen geradezu überrepräsentiert. Auch wenn immer wieder andere Hersteller von Orchestergeräten ihren Werbeplatz bekommen – den größten Konkurrenten Dynacord findet man in keiner der Ausgaben.

Das erste Impressum der "show business"-Zeitschrift aus dem Jahr 1961.
Das erste Impressum der „show business“-Zeitschrift aus dem Jahr 1961.

Bereits ab Januar 1962 verschwindet Hans Bauer dann aber schon wieder aus der Liste der Herausgeber, ab diesem Zeitpunkt gibt sich die Zeitschrift den Untertitel: aktuell • unabhängig zeitgemäß. Dennoch bleibt das Thema „Echolette“ in der Zeitschrift omnipräsent und sie stellt damit eine wertvolle Originalquelle für Echolette-Enthusiasten dar.

Neben dem Nutzen für die „Echolette Forschung“ gibt die Zeitschrift zudem aber ein interessantes Bild der deutschen Musikszene der Nachkriegszeit wieder und ist tatsächlich sehr kurzweilig zu durchstöbern.

Inhaltlich findet man neben boulevardesken Beiträgen verschiedene Service-Sparten: Neuigkeiten vom Schallplattenmarkt. Hinweise, wer gerade wo ein Engagement hat. Tour- und Konzertberichte. Aber – wenn auch noch stark vereinzelt – auch schon technische Ratschläge zu verschiedenen praktischen Technikthemen für Endnutzer von Orchesterelektronik („Was tut man wenn…„). Die Keimzelle von Equipment-Besprechungen ist in späteren Ausgaben bereits vorhanden, jedoch bei weitem nicht so umfangreich und in die Tiefe gehend, wie man es von heutigen Fachzeitschriften zuweilen kennt.

Es werden Rechtsfragen aus dem Musikerbusiness thematisiert, Leserbriefe und Kleinanzeigen abgedruckt. Nicht selten findet man den ein oder anderen Jungstar in der Zeitschrift, der später noch eine große Karriere vor sich hatte.

Ein sehr junger Rex Gildo in sommerlichem Outfit aus dem Jahr 1962

Auch vor schwierigen Themen hat man sich nicht gescheut: In den Ausgaben vom Juni und Juli 1962 wird das Thema Drogenkonsum im Musikgewerbe diskutiert. Am Beispiel des Jazz Trompeters Chet Baker wird die Frage aufgeworfen, warum eigentlich immer mehr Rauschgift in den Alltag großer, moderner Künstler einzieht.

Manche Themen erscheinen uns heute sehr naiv. So kann man erfahren, dass so mancher Musiker aus Deutschland sich noch kurz vor dem Aufkommen der „British Invasion“, bei der Beat-Bands aus England Europa und die Welt im Sturm eroberten, noch eine Vorzugsbehandlung für deutsche Musiker bei Auftritten in Deutschland gewünscht hätte:

„Sollen ausländische Kapellen im Bundesgebiet beschäftigt werden, wenn es zahllose deutsche Musiker gibt, die aus Mangel an Gelegenheiten nicht in der Lage sind, ein Engagement zu finden?“

…kann man in der Ausgabe 1/62, S. 7 ff. lesen – Unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema kommen dabei zu Wort.

Die Zeitschrift konnte abonniert werden, anfangs war offensichtlich ein monatliches Erscheinen geplant, dann wurde es sechswöchentlich – inklusive Entschuldigung an die Leser, dass sich eine Ausgabe mal verzögert hat – irgendwann wird es vierteljährlich. Es bleibt – soweit nachverfolgbar – eine gewisse ungeplante Unregelmäßigkeit das Merkmal der Publikation.

Internationalen Stars wurde öfters und sehr gerne eine Ausgabe der Zeitschrift „in die Hand gedrückt“, hier: Louis Armstrong 1962.

Gegen 1964 wird die Zeitschrift in „musikwelt – die illustrierte Fachzeitschrift“ umbenannt, der Anteil an Werbeanzeigen steigt. Aufgrund der Kontinuität von Verlag und einigen Redakteuren, dürfen wohl auch die späteren Echolette-Zeitschriften „musik press“ und „music shop“ als Nachfolger von show business gelten.

Es ist leider zum aktuellen Zeitpunkt nicht zweifelsfrei zu sagen, ob alle Ausgaben der Zeitschriften hier vorliegen. Es gibt große zeitliche Lücken und wenn diese auch im normalen Erscheinungsturnus immer wieder auftreten und von der Redaktion entsprechend den Abonnenten auch mitgeteilt wurden – so kann es doch sein, dass in der folgenden Auflistung noch die ein oder andere Ausgabe fehlt.

Die Zeitschrift show business ist heute wohl weitestgehend in Vergessenheit geraten, offenbar wurden nicht einmal Belegexemplare in der Deutschen Nationalbibliothek abgeliefert. Die Sammlung auf dieser Webseite könnte damit der einzige verbleibende Nachweis der Veröffentlichung sein.

Zu den Ausgaben von show business, musikwelt, musik press und music shop

Die Cover der Zeitschrift(en)

Neue Texte zu Hans Bauer und Echolette

Ich bin kürzlich bei einer Google Suche auf zwei äußerst interessante Texte zu Hans Bauer und seiner Firma Echolette Vertrieb gestoßen, die ich hier sehr gerne teilen möchte.

Joachim Bung hat vor ungefähr 15 Jahren im Rahmen von Recherchen zu seinem Buchprojekt „Schweizer Präzision“ – in dem es um die Geschichte der Firma Thorens, aber auch das Entstehen des High Fidelity-Marktsegmentes in der Unterhaltungselektronik im Allgemeinen geht – ein Interview mit dem Echolette-Chef Hans Bauer geführt.

Hans Bauer hat neben dem Vertrieb von Orchester-Elektronik auch eine Zeit lang Hi-Fi-Geräte über die Echolette Vertriebsgesellschaft importiert und verkauft: Zu einer Zeit, als High Fidelity hierzulande höchstens einem Fachpublikum ein Begriff war.

Aus dem Gespräch mit Hans Bauer und einigen Dokumenten, in die Herr Bung Einsicht nehmen durfte, sind nun auch die eingangs erwähnten, neuen Texte entstanden.

Sie beinhalten diverse Informationen und auch Bilder, die mir selbst vollkommen unbekannt waren und mir neue Anregungen für meine eigenen Recherchen gegeben haben.

So findet sich bei Herr Bung zum Beispiel ein Bild des Ladengeschäftes in der Leopoldstraße 46 in München – etwas, nach dem ich selbst schon sehr lange suche, aber trotz Anfragen in Archiven und München-Foren im Internet nie ausfindig machen konnte.

Ich kann Herr Bungs Internetseite und seine Blog-Beiträge deshalb nur jedem Echolette-Fan wärmstens ans Herz legen!

Beitrag zu Hans Bauer: Nicht lange überlegen – machen!
https://www.joachim-bung.de/2024/06/01/hans-bauer/

Beitrag zum Hi-Fi-Geschäft von Echolette: HiFi-Weltklasse von Echolette
https://www.joachim-bung.de/2024/05/01/hall-von-der-echolette/

„Spätzles-Echo“

Zum heutigen Sonntag möchte ich diesen Schnappschuß teilen. Ein Bild, das bei vielen älteren Musikern aus dem Südwesten Erinnerungen hervorrufen dürfte. Ein Gruppenfoto zweier Legenden sozusagen:

Dynacord Echocord Super 61 aus dem Stuttgarter Traditions-Musikhaus Radio Barth (1878 gegründet, 1966 an den Rotebühlplatz umgezogen, Geschäftsaufgabe 1995).

Den unflätigen Titel möge man mir verzeihen. „Schwaben-Echo“ hätte es als Titel natürlich auch getan…das gab es auch mal, war aber etwas ganz anderes :-).

Marktübersicht und Kaufberatung zu historischer Orchesterelektronik aus Deutschland

Ich habe in drei Videos meine Gedanken zur aktuellen Marktsituation beim Kauf von Geräten der historischen Orchesterelektronik aus Deutschland zusammengefasst.

Im ersten Teil bespreche ich an einigen ausgewählten Geräten die typischen Stolperfallen aber auch gute Gelegenheiten, auf die beim Kauf zu achten ist. Teil zwei geht mit durchaus gewolltem, bissigen Unterton auf einige Negativbeispiele bei Verkaufsanzeigen ein, sowie auf die unausgesprochenen Wahrheiten hinter den oft blumigen Anzeigentexten. Im dritten Teil rate ich den Zuschauern, die vorhandenen finanziellen Mittel für den Kauf anders zu gewichten als dies nach meinem Dafürhalten heute leider passiert: Vor dem Kauf schon die Reparatur einplanen! Zudem stelle ich hier die Innen-Ansicht eines Kaufvorgangs vor, der als Warnung für den unbedarften Kaufinteressenten dienen soll.

Teil 1
Teil 2
Teil 3

In Erinnerung an Folker „Bobby“ Staedel

Im Mai 2022 ist Bobby Staedel leider verstorben.

Bobby hatte über viele Jahrzehnte Reparaturen für Musiker durchgeführt und sich nicht zuletzt einen Namen im Umfeld von Echolette- und Dynacord-Geräten gemacht.

Ich habe seine alte Homepage-Adresse gekauft und dort nun eine Gedenk-Seite für ihn eingerichtet.

Bobby Staedel
Folker „Bobby“ Staedel

Die Adresse lautet: www.bobbysreparaturen.de

Eine Kondolenzliste liegt aus: Sie können einen Kommentar unter dem auf der Gedenk-Webseite präsentierten Video auf YouTube hinterlassen.

Nachruf Peter Schenk

Die traurige Nachricht hat mich heute erreicht, dass Peter Schenk im Februar 2023 unerwartet verstorben ist. Hr. Schenk war in den 60er Jahren technischer Leiter bei der Firma Echolette und gründete später die ebenfalls sehr bekannte Firma Allsound.

Ich konnte im Dezember 2022 noch ein Telefonat mit ihm führen und ihn zu seiner Zeit bei Echolette befragen.

Seinen Auskünften nach war er nach dem Studium zunächst bei Dynacord angestellt, wechselte im Jahr 1963 aber zu Echolette. Hier war er für die Planung und Entwicklung neuer Geräte zuständig, wofür er unter anderem damals schon Marktforschung unter Musikern betrieb.

Auch für die technische Durchführung bei (zumindest ausgewählten) Großveranstaltungen zeigte er sich verantwortlich. So berichtete er mir, dass er für Echolette bei dem legendären Rolling Stones Konzert in der Berliner Waldbühne 1965 vor Ort war. Im darauffolgenden Jahr konzipierte und überwachte er die für die Bravo-Beatles-Blitztournee extra angefertigte Echolette-Gesangsanlage.

Über die genaue technische Ausstattung und seinen Beitrag zu besagter Beatles-Deutschland-Tournee des Jahres 1966 berichtete Peter Schenk vor ein paar Jahren ausführlich Thorsten Knublauch: Dessen Buch „Die Bravo-Beatles-Blitztournee“ ist jedem Echolette-Fan nur wärmstens ans Herz legen – es ist bis dato die einzige mir bekannte Publikation, die sich mit Echolette-Geräten befasst und dies unter anderem aus dem berufenen Munde von Peter Schenk.

Auch der Bayerische Rundfunk berichtete in 2016 ausführlich über das 50. Jubiläum des Beatles Auftritts in München im Rahmen der Tournee. Hier werden auch Herr und Frau Schenk zu Ihren Erinnerungen des Jahres 1966 befragt. Sehenswert!

Ausschnitt aus dem BR Beitrag von 2016. Mausklick auf das Bild leitet zum Film weiter. (*


Herr Schenk hat mit großem Sachverstand einen wichtigen Beitrag zu den Geräten geleistet, die unser schönes Hobby bilden und noch heute Musiker weltweit begeistern. Dafür danken wir ihm ganz herzlich: The beat goes on!

* Quelle:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/bayerisches-feuilleton/beatles-im-cirkus-krone-fleckenstein104.html